Kolik ist nicht nur eine Menstruationsstörung. Lerne, wie du die verschiedenen Schmerzen, die du verspürst, identifizierst und wie du sie behandelst.

20.09.2017 18:03

Jede Frau ist mit den unangenehmen Schmerzen, von denen man immer glaubt, es sei nichts anderes, als Menstruationskrämpfe, sehr vertraut. Viele müssen ins Krankenhaus gehen und manche werden aufgrund der starken Schmerzen sogar ohnmächtig.

Viele Frauen betäuben die Schmerzen jedoch mit Medikamenten, da sie denken, das, was sie jeden Monat durchmachen müssen, sei nichts Besonderes. Sie könnten nicht weniger recht haben. Tritt der Schmerz noch mit anderen Symptomen auf, ist es nötig, sehr vorsichtig zu sein und sich der richtigen Behandlung zu unterziehen. Erfahre weiter unten, ob das, was du spürst, wirklich nur Menstruationskrämpfe sind oder ob du unter etwas anderem leidest.

Diese Art von Kolik entsteht durch entzündliche Veränderungen im Uterus, welche normal sind und während der Periode auftreten. Jeden Monat macht sich die Gebärmutterschleimhaut bereit für die Eizellenbefruchtung. Passiert das nicht, stößt sie Blut ab. Damit nicht zu viel Blut abgesondert wird, schrumpft der Uterus zusammen, was zu den Schmerzen führt.

Symptome: Schmerzen in dem Bereich direkt unter dem Bauch. Das kann bis zu zwei Tage andauern und mit Übelkeit, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen und Veränderungen in der Darmbewegung verbunden sein.

Behandlung: Heiße Wickel (oder Flaschen mit heißem Wasser), die auf die betroffene Stelle aufgelegt werden, helfen dabei, die Schmerzen zu mildern. Zudem sollte schon ein vom Arzt verschriebenes Schmerzmittel reichen, um mit diesem Problem umzugehen. Weiterhin neigen Empfängnisverhütungsmittel und auch regelmäßiges körperliches Training dazu, die Schmerzen zu mildern.

Myom

Mehr als 50 % aller Frauen sind von Myom betroffen. Das ist ein gutartiger Tumor, der sich im glatten Gebärmuttermuskel entwickelt.

Symptome: Der Schmerz tritt für gewöhnlich am unteren Teil des Bauches, im Lendenwirbelbereich und seitlich auf, doch es hängt sehr von dem Ort der Fasern ab. Abhängig vom Knotenvolumen, kann es zu vermehrten Monatsblutungen kommen, welche auch auf die Blase und den Darmtrakt drücken können. Das wiederum kann zu urinalen und intestinalen Problemen führen, wie beispielsweise das Verlangen, vermehrt am Tag pinkeln zu müssen.

Behandlung: In manchen Fällen ist es notwendig, sich operieren zu lassen, um den Tumor zu entfernen, doch manchmal kann dieser auch mit Medikamenten behandelt werden. Leider kann man Myome nicht vorbeugen und sobald sie entdeckt worden sind, muss die Behandlung in Begleitung eines Arztes durchgeführt werden.

Endometriose kann 15 % der Frauen, die ihre Periode haben, 50 % der Frauen, die Beckenschmerzen und 30 bis 40 % der Frauen mit Symptomen für Unfruchtbarkeit, betreffen. Endometriose steht in der Regel in Verbindung mit genetischen Fehlern im Immunsystem. Es tritt auf, wenn das Gewebe der Gebärmutterschleimhaut sich in anderen Organen entwickelt, wie zum Beispiel in den Eileitern oder in den Eierstöcken.

Symptome: Ein intensiver Schmerz, ähnlich dem von Menstruationskrämpfen, entsteht während der Periode. Andere Symptome sind ständige Beckenschmerzen, außer während der Periode, und ein unangenehmes Gefühl in der Vagina während des Geschlechtsverkehrs.

Behandlung: Viele Mediziner entscheiden sich dafür, die Monatsblutung für die Behandlung der Endometriose zu unterbrechen. Viele Frauen entscheiden sich jedoch für eine Operation, um die Quetschungen zu entfernen.

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Beckenentzündungskrankheit

Eine Beckenentzündungskrankheit ist eine Entzündung der weiblichen Geschlechtsorgane, die durch Bakterienübertragung während des Geschlechtsverkehrs ausgelöst wird und welche den Uterus, die Eilleiter und die Eierstöcke betreffen kann.

Symptome: Beckenschmerzen, Fieber und vaginale Ausscheidungen, vorlegend Eiter und strenger Geruch. Wenn es nicht richtig behandelt wird, kann dies Konsequenzen, wie konstante Schmerzen in der Beckenregion und Unfruchtbarkeit, nach sich ziehen.

Behandlung: Um die Infektion loszuwerden, muss man sich einer Behandlung mit Antibiotika unterziehen. Bei Fällen, in denen die Krankheit schon ziemlich weit fortgeschritten ist, muss man sich einer Operation unterziehen. Sollten danach noch Fortsetzungen vorkommen, könnten die Ärzte eine Behandlung mit Akupunktur und Physiotherapie empfehlen.

Eisprung

Frauen, die Empfängnisverhütungsmittel nehmen, fühlen diese Schmerzen nicht, denn sie ovulieren nicht. Was geschieht ist, dass, wenn eine Frau ein Ei abstößt, eine leichte Blutung im Eierstock entsteht, welche zu Irritationen im Bauchfell und zu Schmerzen führt.

Symptome: Stechender Schmerz im unteren Bereich des Unterleibs. Für gewöhnlich tritt dieser auf einer Seite auf und hält für einen oder zwei Tage. Es kann auch zu leichten vaginalen Blutungen führen.

Behandlung: Da der Schmerz das direkte Ergebnis eines natürlichen Prozesses des Organismus ist und schnell genug wieder verschwindet, empfehlen Ärzte lediglich die Einnahme von Schmerzkillern für eine kurzzeitige Schmerzlinderung.

Quelle: Fabiana Scaranzi

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