Lipom – Harmlose Fettwucherungen

25.09.2018 14:11

Ein kleiner Fettknubbel unter der Haut – in der Regel handelt es sich um ein Lipom. Es ist meist harmlos, eine Therapie ist nicht notwendig. Woher es kommt und ob Sie ihm vorbeugen können, erfahren Sie hier.

Beim Lipom handelt es sich um eine gutartige Wucherung im Unterhautfettgewebe. Meist bilden Lipome sich an Kopf, Hals, Rücken, Schultern und Armen. Sie entstehen, wenn sich Fettzellen vermehren und vergrößern. Betroffen sind vorwiegend Menschen ab 40 Jahren, Männer etwas häufiger als Frauen.

Symptome: Meist harmlos, selten bösartig

Warum Ihr Organismus Lipome bildet und warum manche Menschen dazu neigen, ist wissenschaftlich bisher nicht geklärt. Vermutlich gibt es aber eine familiäre Veranlagung. Soweit heute bekannt, haben Ihre Essgewohnheiten, Ihre Blutfettwerte oder Ihr Gewicht keinen Einfluss darauf, ob sich die Geschwulstebilden. Deshalb können Sie sie auch im Gegensatz zu anderen Fettpölsterchen nicht durch eine Diät zum Schmelzen bringen.

In der Regel wachsen Lipome sehr langsam, im Lauf der Jahre allerdings können sie eine Größe von bis zu 20 Zentimetern erreichen. Lipome mit einer Größe von über fünf Zentimetern nennen Mediziner „Riesenlipom“. Die meisten zeigen sich aber als kleine Knubbel, die Sie unter der Haut ertasten, dabei hin- und herschieben können. Größere Exemplare treten deutlich als Beulen unter der Haut hervor. Vorwiegend fühlen sie sich weich an, enthalten sie viel Bindegewebe, können sie auch härter wirken.

In seltenen Fällen kann der Fettknoten eine bösartige Wucherung sein. Dann handelt es sich um ein sogenanntes Liposarkom. Typisch dafür ist, dass der Tumor sehr schnell wächst, dass er bei Druck schmerzt und sich nicht verschieben lässt, da die bösartige Wucherung mit dem umliegenden Gewebe verschmolzen ist. Kommen zahlreiche Fettknoten nebeneinander vor, spricht man von einer Lipomatose, beispielsweise dem sogenannten Fetthals, Lipomatosis colli.

Diagnose: Der Arzt erkennt das Lipom mit bloßem Auge

Da Lipome direkt unter der Haut wachsen, kann Ihr Arzt sie meist mit bloßem Auge erkennen und leicht ertasten. Bei Diagnose sind die meisten Wucherungen schon über fünf Zentimeter groß. Mit Ultraschall kann er sie von anderen Veränderungen wie beispielsweise Zysten (flüssigkeitsgefüllte Hohlräume) abgrenzen. Das Fettgewebe erscheint im Ultraschall weiß, während sich Zysten schwarz oder dunkel zeigen. Weitergehende Untersuchungen wie Röntgen oder andere bildgebende Verfahren wie die Computertomografie sind im Allgemeinen nur angezeigt, wenn Verdacht auf einen bösartigen Tumor besteht, um damit die Ausdehnung der Wucherung zu beurteilen.

Therapie: Eine OP ist meist nicht notwendig

Ein Lipom verursacht Ihnen meist keine Beschwerden, daher ist es medizinisch nicht notwendig, es zu entfernen. In seltenen Fällen, wenn es beispielsweise in der Nähe von Nerven oder Blutgefäßen wächst, kann es Schmerzen hervorrufen. Dann sollte Ihr Arzt es operativ beseitigen. Meistens reicht dafür eine örtliche Betäubungaus.

Mittlerweile gibt es auch die Möglichkeit, die Fettwucherung abzusaugen, statt sie herauszuschneiden. Die Liposuktion hat den Vorteil, dass weniger Narbengewebeentsteht. Der Nachteil ist, dass es Ihrem Arzt nicht immer gelingt, das Lipom mitsamt seiner Bindegewebskapsel komplett abzusaugen. Dann kann es nachwachsen. Somit ist nach wie vor das Herausschneiden die Therapie der Wahl.

Vorbeugung nicht möglich

Da Ursachen und Auslöser des Lipoms nicht bekannt sind, können Sie ihm nicht vorbeugen.

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