Massenmord an Tieren kostete 45 Millionen Menschen das Leben.

28.12.2017 11:26

Ende der 1950er Jahre kam es in China zu einem kollektiven Massenmord und die ganze Bevölkerung wurde gezwungen, sich daran zu beteiligen. In kürzester Zeit wurden Milliarden Tiere getötet - mit fatalen Folgen.  

Im Jahr 1958 beschließt Chinas Führung um Mao Zedong die sogenannte „Spatzenkampagne“. Damit sollten die „vier Plagen“ ausgerottet werden, von denen man glaubte, dass sie Elend und Hunger bringen. Zu den Plagen gehörten Mücken, die Malaria übertrugen, Ratten, die die Pest brachten und die allgegenwärtigen Fliegen, die weitere Krankheiten verbreiten konnten.

Als vierte Plage bekämpfte man Tiere, die nicht nur völlig harmlos waren, sondern sogar extrem wichtig für die Landwirtschaft: Die Spatzen. Sie waren angeblich für Missernten verantwortlich, da sie die Saat von den Feldern fraßen.

Mit gigantischem Propagandaaufwand wurde das ganze Volk - auch die Kinder - aufgefordert, die Vögel zu bekämpfen.

Die Menschen begaben sich zu Millionen auf die Straßen und auf die Felder. Mit Töpfen, Tröten und allem, was zu Hand war, machten sie Lärm, um die Vögel aufzuscheuchen. Stundenlang konnten die Vögel sich nirgendwo hinsetzen und blieben so lange in der Luft, bis sie vor Erschöpfung auf den Boden fielen. Wenn sie dort noch nicht tot waren, wurden sie erschlagen.

Die Kinder kletterten auf die Bäume, um die Nester der Vögel zu vernichten. Und mittendrin schossen alle, die ein Gewehr hatten, in die Luft.

Auf diese Art wurden zwei Milliarden Vögel umgebracht. Außerdem wurden etwa genauso viele Ratten getötet und rund 100.000 Tonnen Fliegen und 11.000 Tonnen Mücken vernichtet. Ein wahrer Massenmord an der Natur, der nicht ungesühnt bleiben sollte. Denn was Mao nicht bedacht hat: Nicht die Spatzen fraßen die Saat der Bauern, sondern vor allem die Heuschrecken, die sich über die Felder hermachten. Die hatten nun leichtes Spiel und konnten in gigantischen Schwärmen über das Land ziehen und die Ernten vernichten. 

Durch diese Plage und durch viele andere Fehlentscheidungen der Politik kam es zur größten Hungersnot in der Geschichte der Menschheit. Bis zu 45 Millionen Menschen verhungerten in den kommenden Jahren. Zum Vergleich: Das ist mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung.

Das Elend in China war unermesslich. Viele Menschen prostituierten sich oder verkauften ihre Kinder, um an etwas zu Essen zu kommen. Es gibt sogar Berichte von Kannibalismus. Erst jetzt beendete die Regierung die Jagd auf die Spatzen. Um die Heuschrecken zu bekämpfen, mussten jetzt sogar Vögel aus der Sowjetunion eingeführt werden. Diese Einsicht kam aber viel zu spät. Aufgrund einer politischen Fehlentscheidung mussten Milliarden Tiere und Millionen Menschen sterben.

Unfassbar, unter welchen Entscheidungen Einzelner ganze Völker leiden müssen. Die Geschichte ist voll von solchen Beispielen. Hoffen wir, dass die Machthaber in Zukunft besser nachdenken.

 

 

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