Mit Haarbändern gequälte Welpen nach Rohrbruch entdeckt

01.07.2020 12:43

Ein Wasserrohrbruch ist für die meisten Hausbesitzer ein Albtraum: In Sekundenschnelle läuft die ganze Wohnung voll Wasser, die Möbel sind ruiniert und im schlimmsten Fall nimmt auch das Mauerwerk Schaden. Doch das alles ist nichts, verglichen mit dem entsetzlichen Fund, den ein Klempner bei der Reparatur eines Rohrbruchs in Wichita (Kansas, USA) machen musste.

Als der Handwerker die Wohnung betrat, schlug ihm sofort ein atemberaubender Gestank entgegen. Auf der Suche nach dessen Ursprung fand er in einer dunklen Ecke des Raumes eine Plastikbox, in der zwei Welpen lagen.

Die Tiere saßen inmitten ihres eigenen Unrats. Sie waren in einem sichtbar schlechten Zustand und gaben keinen Mucks von sich. Als der Klempner mit einer Taschenlampe in den Käfig leuchtete, sah er den Grund dafür: Jemand hatte die Welpen auf grausame Art und Weise zum Schweigen gebracht und ihre Mäuler zugeschnürt. Entsetzt rief der Handwerker eine Tierschutzorganisation zu Hilfe.

Als Sarah Coffmann, Leiterin der Organisation Wichita Animal Action League, die Wohnung betrat, traf sie fast der Schlag. „Noch nie zuvor habe ich eine Szene gesehen, die so furchtbar war, dass ich fast in Ohnmacht gefallen wäre“, erinnert sie sich. Ihr Entsetzen steigerte sich noch, als sie herausfand, was den Welpen die Mäuler zuschnürte.

„Wir dachten erst, dass ihre Mäuler mit Draht umwickelt waren, weil es so eng saß“, erzählt Sarah. „Aber als wir sie endlich zum Tierarzt bringen konnten und es schafften, sie stillzuhalten und zu untersuchen, sahen wir, dass es winzige Gummibänder waren, die man für die Haare benutzt, mit einem Durchmesser, der nicht größer als mein Daumen war.“

Der Tierarzt vermutet, dass die Mäuler der Welpen zwischen 12 und 24 Stunden so zugeschnürt gewesen sein mussten. Als er die Haarbänder mit einer Zange entfernte und das Blut in die Nasen der vierbeinigen Patienten zurückkehrte, jaulten und bellten die Tiere vor Schmerz. Einige der anwesenden Tierschützer mussten bei dieser herzzerreißenden Szene mit den Tränen kämpfen.

Die Rettung kam wirklich in letzter Minute: Ein wenig länger und die Bänder hätten bleibende Schäden hinterlassen oder vielleicht sogar zum Tod führen können. Doch dank des raschen und entschiedenen Handelns ihrer Retter waren die beiden Pitbull-Mischlinge Westley und Debbie bald auf dem Weg der Besserung. 

In den Händen einer Pflegefamilie blühte das Geschwisterpaar schnell wieder auf. Die beiden spielten und kuschelten um die Wette, sodass die überstandenen Qualen wie weggeblasen schienen. Sarah war überrascht und erleichtert, dass sich Westley und Debbie nach der grausamen Marter so schnell wieder erholten. 

 

Hier siehst du die Rettungsaktion noch mal im Video (auf Englisch):

Die Welpen verdanken ihr Leben einem Wasserrohrbruch. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn man die beiden nicht gefunden hätte. Noch erschüttert von dem alptraumhaften Fund schrieb Sarah auf Facebook: „An alle Besitzer: Wenn ihr überfordert seid, holt euch BITTE Hilfe und greift nicht zu solchen Mitteln.“ Hoffentlich stößt ihr Aufruf nicht auf taube Ohren. Kein Tier sollte die Qualen erleiden müssen, die Westley und Debbie durchgemacht haben.

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