MOMPAS HUNDELEBEN IN BERLIN Das perfekte Kind hat vier Beine

22.03.2019 14:59

Mompa mit seinem „Papa“ Kriss Rudolph. Der Vierbeiner verbrachte seine glückliche Kindheit in Prenzlauer Berg

Immer freitags schreibt BILD-Reporter Kriss Rudolph über die Erlebnisse mit seinem Labradormix (9). Diesmal geht es darum, warum Hunde die besseren Kinder sind.

Berlin – Es gab Zeiten, da hätte ich gerne ein richtiges Kind gehabt, eins mit zwei Beinen und weniger Fell. Da saß ich in einem Café im furchtbar fruchtbaren Prenzlauer Berg und hätte irgendeiner Mutti am Nachbartisch liebend gern ihr niegelnagelneues Baby aus der Hand gerissen, um es mit nach Hause zu nehmen.

Ich habe es nicht getan. Stattdessen bin ich vor neuneinhalb Jahren auf den Hund gekommen. Und weiß längst: Die besten Kinder haben vier Beine.

Ein Hund heult nicht, wenn er hinfällt – er fällt einfach nicht. Er diskutiert nicht mit mir darüber, ob er morgens sein Halsband nicht anziehen will, weil sowas möglicherweise gerade total uncool ist.

Bei längeren Autofahrten fragt mein Hund nie: Wann sind wir endlich da, ich muss mal, mir ist langweilig. Dass er nach zwei Stunden anfängt, sich im Fünf-Minuten-Takt laut schnaufend von einer Ecke in die nächste zu werfen – geschenkt. Ich mache dann einfach die Musik etwas lauter.

Man komme mir also nicht mit dem Vorwurf, ich vermenschliche meinen Hund. Bloß weil ich gerne in ganzen Sätzen mit ihm spreche, was offenbar nicht üblich ist. Was ich nie zu meinem Hund sage: „Du hast da aber einen tollen Balli!“, wenn er seinen Lieblingsball durch Berlin schleppt. Gerne auch: „Krieg ich mal dein Ballachen?“ Haben wir alles schon von Passanten zu hören gekriegt.

Ich antworte dann: „Gewöhnen Sie ihm bitte keine Kindersprache an!“ und ziehe meinen Wau-Wau schnell weiter.

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