Mundsoor bei Babys: Das hat weißer Zungenbelag zu bedeuten

09.09.2021 10:14

Es ist bekannt, dass Babys anfälliger für Krankheiten sind als Erwachsene. Das gilt auch für den sogenannten Mundsoor. Dabei handelt es sich um eine Pilzinfektion, die im Mund- und Rachenraum auftritt. Charakteristisch für diese Erkrankung ist der weiße Belag auf der Zunge. Welche Ursachen es gibt und wie man die Kleinen davor schützen kann, erfährst du in diesem Artikel.

1. Mundsoor wird oft übersehen.

Mundsoor ist eine Infektion der Schleimhäute, zumeist im Mund- und Rachenraum. Diese wird meistens von dem Hefepilz namens Candida albicans ausgelöst. Am besten erkennt man den Pilz am weißen Belag auf den Schleimhäuten. Bei Babys wird die weiße Zunge häufig fälschlicherweise auf das Trinken der Muttermilch zurückgeführt.

Daher sollte man den Belag einmal vorsichtig abschaben. Sind darunter entzündete oder sogar blutende Stellen zu sehen, könnte es sich um Mundsoor handeln. Des Weiteren können vermehrter Durst und Mundgeruch als Symptome auftreten.

2. Es können noch andere Körperstellen betroffen sein.

Der Mundsoor kann sich jedoch nicht nur im Mund- und Rachenraum, sondern auch auf andere Teile des Körpers ausbreiten. So können auch die Haut, die Scheide und der Darm betroffen sein, wenn der Pilz länger unerkannt bleibt.

3. Viele Menschen tragen den Erreger in sich.

Tatsächlich trägt fast jeder zweite Mensch den Hefepilz in geringer Keimzahl in seinem Körper. Er breitet sich auf der Zunge oder anderen Schleimhäuten aus, ohne jedoch jemals auszubrechen. Der Ausbruch der Krankheit erfolgt nur dann, wenn das Immunsystem geschwächt ist. Aus diesem Grund erkranken häufig Babys und ältere Menschen an (Mund-)Soor. Bei Babys fehlt oftmals noch eine ausreichend große Anzahl an gesunden Keimen auf der Haut, sodass ein Ungleichgewicht entsteht. Die Folge: Die Candidose kann sich in dem kleinen Körper ausbreiten.

4. Achtung, Mundsoor ist ansteckend.

Mundsoor ist wie jede Pilzinfektion ansteckend. Sie wird durch Tröpfchen- und Schmierinfektion, also beispielsweise durch Speichelflüssigkeit, übertragen. Dass man mit dem Speichel des Erkrankten in Kontakt kommt, lässt sich für Eltern von Babys und Kleinkindern aber nur schwer vermeiden. Besonders bei stillenden Müttern kommt es oft zu einer Ansteckung durch das Baby, sodass die Eltern auch behandelt werden müssen.

5. Es gibt gute Medikamente gegen Mundsoor.

Bemerkt man bei seinem Kind eine weiße Zunge, sollte man einen Arzt aufsuchen. Dieser kann mithilfe eines Abstrichs und des Erscheinungsbildes die Diagnose stellen. Mithilfe eines Antipilzmittels kann man die betroffenen Stellen behandeln.

Je nachdem, wie stark die Infektion schon vorangeschritten ist, kann man Mundsoor bei Babys mit einer Mundspülung oder mit Zäpfchen behandeln. Nur in sehr schweren Fällen muss man das Medikament über eine Infusion verabreichen. Wichtig sei laut Medizinern auch, dass man Schnuller, Flaschen und andere Gegenstände, die das Kind in den Mund nimmt, mehrmals am Tag sterilisiert, also mit kochendem Wasser behandelt. Dies soll eine Wiederansteckung mit dem Pilz verhindern.

Mundsoor ist zwar eine durchaus ernstzunehmende Erkrankung, sie kann aber in den meisten Fällen mit einer einfachen Therapie erfolgreich behandelt werden. Es ist vor allem wichtig, dass man den Mund und die Haut seines Kindes im Blick behält und bei Verdacht auf Mundsoor zum Arzt geht.

Quelle