Mutter tötet ihren Sohn, 17, ihre Tochter, 13, und dann sich selbst

01.06.2023 12:46

Erschütterndes Verbrechen in Schwieberdingen im Landkreis Ludwigsburg: Eine 56 Jahre alte Mutter soll dort am Pfingstwochenende zunächst ihre beiden Kinder getötet und anschließend Suizid begangen haben.

Eine Mutter im baden-württembergischen Schwieberdingen soll am Pfingstwochenende ihre beiden Kinder getötet haben. Anschließend habe die 56-Jährige in der Nachbarstadt Korntal-Münchingen Suizid begangen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit. Die Hintergründe der Tat seien noch unklar.

Die 13 Jahre alte Tochter und ihr 17 Jahre alter Bruder seien ersten Ermittlungen zufolge zwischen Sonntag- und Montagabend in der Wohnung der Familie getötet worden, hieß es. Die 56-Jährige habe sich offenbar nach den Taten im Freien selbst getötet, so ein Polizei-Sprecher gegenüber dem SWR.

Leiche der Mutter führte Polizei zu den Kindern

Eine Obduktion soll es laut Staatsanwaltschaft nicht geben, "da eine Drittbeteiligung an der Tat ausgeschlossen werden kann", wie ein Sprecher erklärte. Die Leiche der Mutter habe zu der Wohnung und den getöteten Kindern geführt. "Die entsprechenden Nachforschungen führten dann zum Auffinden der toten Kinder", so die Staatsanwaltschaft weiter. Mit Blick auf das postmortale Persönlichkeitsrecht der Beteiligten könnten keine weiteren Einzelheiten mitgeteilt werden.

An den Ostertagen hatten sich zwei ähnliche Fälle in Baden-Württemberg ereignet: In Hockenheim nahe Heidelberg soll sich damaligen Angaben zufolge eine Mutter an die Polizei gewandt und erklärt haben, dass sie ihre neun und sieben Jahre alten Kinder umgebracht habe. In Ulm soll ein 40-jähriger Mann die sieben Jahre alte Tochter seiner Lebensgefährtin mit einem Messer getötet haben.

Nach einer groben Schätzung auf Basis von Hochrechnungen europäischer und US-amerikanischer Studien gibt es je nach Land ein bis zwei Fälle von Kindstötungen auf 100.000 Kinder pro Jahr. Statistiken der Ermittler geben keine Auskunft darüber, wie oft Kinder in den vergangenen Jahren Opfer ihrer Eltern oder von nahen Verwandten geworden sind.

Den Zahlen des Bundeskriminalamtes zufolge war aber im vergangenen Jahr etwa jedes zehnte Opfer von Mord, Totschlag und Tötung auf Verlangen minderjährig – unabhängig vom Beziehungsverhältnis zum Täter, zur Täterin oder zu den Tätern. 45 waren jünger als 14 Jahre und 14 weitere waren Jugendliche. Die Zahlen sind ähnlich wie im Vor-Corona-Jahr 2019.

"Suizide und Tötungen mit anschließendem Suizid sind sensible Themen. Der stern berichtet darüber mit großer Zurückhaltung. Wir wägen das Informationsinteresse der Öffentlichkeit gegen die Interessen der Opfer und Betroffenen sorgfältig ab. Im Einklang mit dem Pressekodex nennen wir die Identität der Opfer nicht – außer Angehörige haben explizit zugestimmt oder wenn es sich bei dem Opfer um eine Person des öffentlichen Lebens handelt. Bei der Veröffentlichung von Fotos und der Schilderung näherer Begleitumstände zeigen wir besonders große Zurückhaltung."

Sie haben suizidale Gedanken? Hilfe bietet die Telefonseelsorge. Sie ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr unter 0 800 / 111 0 111 und 0 800 / 111 0 222 erreichbar. Auch eine Beratung über E-Mail ist möglich. Eine Liste mit bundesweiten Hilfsstellen findet sich auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention.

Für Kinder und Jugendliche steht auch die Nummer gegen Kummer von Montag bis Samstag jeweils von 14 bis 20 Uhr zur Verfügung - die Nummer lautet 116 111.

 

Quelle