Nach Aufenthalt in Hamburg: Putins Privatyacht Graceful nimmt schnellsten Kurs auf Kaliningrad

09.02.2022 11:40

Nachdem ein Journalist die Superyacht von Wladimir Putin in Hamburg ausfindig machte, hat am Montag die 82 Meter "Graceful" den Hafen verlassen, den Nord-Ostsee-Kanal passiert und Kurs auf Kaliningrad genommen.

Auf kürzestem Weg zurück nach Russland: Die schneeweiße Luxusyacht, die vom russischen Präsidenten Wladimir Putin genutzt wird, hat den Hamburger Hafen nach einem Werftaufenthalt verlassen. Das 87 Millionen teure Schiff war am Wochenende von einem Journalisten der "Kieler Nachrichten" nach dem Ausdocken neben der neuen deutschen Corvette "Emden" am Ausrüstungskai fotografiert wurden.

Dann ging alles ganz schnell: Die 82 Meter lange Yacht fuhr am frühen Montagmorgen noch im Dunkeln elbabwärts nach Brunsbüttel, um in den Nord-Ostsee-Kanal abzubiegen. Am Montagabend passierte sie die Schleuse in Kiel-Holtenau, um in der Ostsee die Fahrt fortzusetzen. Unterwegs begegnete sie dem Küstenmotoschiff "Indiana Jones", wie Frank Behling auf Twitter berichtet.

Noch im Mai 2021 hatte Präsident Putin in Sotschi am Schwarzen Meer den belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko an Bord der "Graceful" empfangen, und beide hatten sich fotografieren lassen.

Nach Angaben der "Kieler Nachrichten" war die 2014 in Dienst gestellte Yacht nach einer Reise durch das Mittelmeer und den Atlantik im September vergangenen Jahres in Hamburg eingetroffen, wo es bei der zur Lürssen-Gruppe gehörenden Werft Blohm+Voss eingedockt wurde.

"Während der Liegezeit in Hamburg wurde das Unterwasserschiff gereinigt. Auch die beiden großen deutschen MTU-Antriebsmotoren der 'Graceful' wurden überholt", berichtet die Zeitung. Außerdem seien die Aufbauten um zwei weitere Balkone ergänzt wurden.

Nach Angaben der Webseite "Marine Traffic" hat das Schiff als Ziel den russischen Hafen Kaliningrad angegeben. In den Medien wird die Frage aufgeworfen: Sollte die Abreise auf kürzester Route zu einem russischen Hafen erfolgen, um die Yacht dem Zugriff des Westens im Rahmen möglicher Sanktionen durch den Ukraine-Konflikt zu entziehen?

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