Nährstoffreicher Herbstbote: So gesund ist Kürbis

16.04.2018 14:11

Anspruchslos in der Aufzucht, aber umso vielseitiger in der Verwendung: Der Kürbis ist eine der dankbarsten Gemüsesorten überhaupt. Und obendrein eine besonders gesunde. Nicht nur sein Fruchtfleisch, auch seine Samen und deren Öl haben es in sich. Wie Sie den Kürbis im Herbst und darüber hinaus für Ihr Wohlbefinden nutzen.

Der Kürbis ist ein echter Tausendsassa unter den Gemüsesorten aus dem heimischen Garten. Aus gesundheitlicher Sicht sind vor allem seine Samen (alltagssprachlich meist Kerne genannt) interessant. Aber auch sein Fruchtfleisch kann mit wertvollen Inhaltsstoffen punkten – und ist darüber hinaus als vielseitige Zutat in der Küche einsetzbar.

Übrigens: Der Kürbis ist rein botanisch gesehen eine Beere! Trotz dieser Einordnung erreichen die größten Exemplare bis zu 450 Kilogramm. Es sind etwa 750 bis 850 Kürbissorten bekannt – davon sind jedoch nicht alle ess- oder für medizinische Zwecke nutzbar.

Viele Kürbissorten (zum Beispiel Hokaido oder Butternuss) lassen sich gut über den Winter lagern. Gesunder Kürbisgenuss ist damit fast das ganze Jahr über möglich!

Bunt und gesund: Kürbisfleisch

Kürbisfleisch besteht zu 80 bis 95 Prozent aus Wasser und enthält entsprechend wenig Kalorien – nämlich nur durchschnittlich 26 Kcal pro 100 Gramm. Dennoch sättigt es gut – dank vieler unlöslicher Ballaststoffe. In der traditionellen Pflanzenheilkunde gilt Kürbisfleisch außerdem als harntreibend und dadurch als entwässernd.

Vor allem die Kürbissorten, deren Fruchtfleisch satt-orangfarben oder -grün ist, enthalten viel Beta-Carotin. Diese Vorstufe des Vitamin A wirkt antioxidativ: sie hilft, zellschädigende Prozesse zu neutralisieren, die von Natur aus im Körper stattfinden und durch schädliche Umwelteinflüsse (Stress, Rauchen, UV-Licht) noch verstärkt werden.

Außerdem stecken noch folgende wertvolle Substanzen in der Gartenfrucht:

  • Eiweiß
  • Kalizum
  • Eisen
  • Magnesium
  • Vitamine der B-Gruppe
  • Vitamin C
  • Folsäure

Nährstoffreich, aber kalorienarm: Diese Eigenschaften machen den Kürbis zur perfekten Kochzutat für alle, die auf die Figur und auf ihre Gesundheit achten. Sorten, die sich roh genießen lassen (wie der süßliche Moschuskürbis), enthalten gegenüber gekochten Früchten am meisten wertvolle Inhaltsstoffe und eignen sich zum Beispiel als Zutat für Rohkost oder herbstliche Salate. Übrigens: In Sachen Beta-Carotin, Vitamin C und Vitamin B6 lässt der Hokaido-Kürbis die Konkurrenz weit hinter sich!

Beides ist gesund: Fruchtfleisch und -samen des Kürbis‘. (c) colourbox.de

Wer jetzt Lust bekommen hat, etwas mit Kürbis zu kochen, findet hier eine Auswahl an leckeren und gesunden Rezepten.

Gesunde Knabberei und wertvolles Öl: Kürbiskerne

Die dunkelgrünen bis schwarzen Samen des Kürbisses wirken unscheinbar, haben es aber in sich: Sie bestehen zur Hälfte aus Fett und sind darum nicht eben kalorienarm. Gleichzeitig enthalten sie aber auch ein gutes Drittel Eiweiß (das sättigt!) und viel Kalium, Magnesium, Zink sowie die Vitamine A, B, D und E. Sie sind roh und geröstet erhältlich.

Das Öl, das aus den Samen gepresst wird, ist tiefgrün und dickflüssig. Für die Gesundheit interessant ist nur die kaltgepresste Variante. In ihr stecken hauptsächlich mehrfach ungesättigte Fettsäuren, vor allem Linolsäure. Sie sind wertvoll für die Gesundheit (vor allem für die Gefäße), bewirken aber, dass das Öl leicht ranzig wird. Kürbiskernöl darf aus demselben Grund nicht erhitzt werden und sollte unbedingt kühl und dunkel gelagert werden.

Heilen mit Kürbiskernen?

In der modernen Pflanzenheilkunde kommt Kürbissamen eine große Bedeutung zu. Sie kräftigen nachweislich die Harnblase, lindern übermäßigen Harndrang und halten die Reizschwelle der Blase stabil. Damit sind sie vor allem bei folgenden Beschwerden ein gutes Hausmittel:

  • gutartige Prostata-Vergrößerung (benigne Prostatahyperplasie) beim Mann
  • Reizblase bei der Frau
  • Inkontinenz bei der Frau

Auch bei Harnwegsinfekten verspricht ein Tee aus frischen Kürbiskernen Linderung.

Kürbiskerne in der Prostata-Therapie

Kürbiskerne sollen die Prostata gesund halten. Ihre günstige Wirkung auf die Vorsteherdrüse konnte in klinischen Tests (mittels Zellkulturen) nachgewiesen werden. Im Rahmen einer Prostata-Therapie kommen normalerweise rezeptfreie Fertigpräparate in Kapsel- oder Tablettenform zum Einsatz. Sie enthalten den Trockenextrakt aus Kürbissamen oder -öl. Wer stattdessen das Naturprodukt pur einnehmen möchte, kann – in Absprache mit seinem Arzt – zehn Gramm zerkleinerte Kürbissamen täglich zu sich nehmen.

Wichtig: Einer Therapie mit dem Naturheilmittel sollte immer eine Untersuchung durch einen Urologen vorausgehen. Wer statt ärztlicher Diagnose auf Selbsttherapie mit Kürbiskernsamen setzt, riskiert, dass krankhafte Veränderungen der Prostata zu lange unentdeckt bleiben.

 

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