NATIONALPARK IN THAILAND SCHLÄGT ALARM Immer mehr Krebse obdachlos

06.11.2020 10:46

Dieser Einsiedlerkrebs muss in einer kaputten Glasflasche wohnen, weil er keine Muschel gefunden hat. Mit dem Foto hat der Moo Koh Lanta Marine National Park einen Spendenaufruf gestartet

Im Mu Ko Lanta Marine National Park in Thailand vermehren sich Einsiedlerkrebse rasant. Doch es gibt nicht genügend Muscheln, in denen die Tiere wohnen können. Deshalb sind in dem Nationalpark immer mehr Krebse obdachlos.

Damit ihr weicher Hinterleib geschützt ist, leben Einsiedlerkrebse in Muscheln, Schneckenhäusern oder anderen hohlen Gegenständen. Wenn sie wachsen und ihre Wohnung zu klein geworden ist, müssen sie sich nach einer größeren Behausung umsehen. Und in dem thailändischen Nationalpark ist Wohnungssuche so frustrierend wie für Menschen in beliebten Metropolen.

Glück gehabt: Er hat ein Dach über dem Kopf

Da in dem Nationalpark in der Provinz Krabi Muschelknappheit herrscht, hausen manche Krebse im Müll: in zerbrochenen Glasflaschen oder Plastikbehältern, die Menschen in der Natur hinterlassen haben.

Das übergestülpte Plastikteil kann dem Krebs gefährlich werden

Um das Obdachlosenproblem in den Griff zu bekommen, hat der Mu Ko Lanta Marine National Parkeshalb in sozialen Netzwerken zu Spenden aufgerufen. Bis Donnerstag seien von der Bevölkerung bereits 200 Kilogramm Muscheln zugesichert worden, berichtete die Zeitung „Bangkok Post“.

Mit den Spenden soll verhindert werden, dass die Krebse weiter aus lauter Not Plastikmüll oder Becher als Wohnhaus nutzen, um sich zu schützen. Dies sei gefährlich, weil sie oft darin feststeckten und dann keine Nahrung mehr sammeln könnten.

Immerhin ist der Mensch nicht an allem schuld: Ein Parksprecher dementierte, dass der Mangel an Muscheln verursacht werde, weil Touristen zu viele davon mit nach Hause nähmen. „Einige Urlauber sammeln Muscheln, aber das ist nicht der Hauptgrund für das Problem.“ Es gebe schlicht mehr Krebse als Muscheln.

 

In dem thailändischen Nationalpark gibt es immer mehr Krebse, aber nicht genügend Muscheln

Der Sprecher rief dazu auf, weiter zu spenden. „Alle Muscheln, die uns zur Verfügung gestellt werden, werden an den Stränden verteilt, damit die Einsiedlerkrebse ihre neuen Häuser wählen können.“

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