Nur jeder Dritte will sich sofort impfen lassen

27.08.2020 12:02

Eine OGM-Umfrage unter mehr als 800 erwachsenen Wienern zeigt: Wenn ein Impfstoff gegen Corona gefunden und zugelassen wird, will sich nur jeder Dritte sofort impfen lassen. Jeder Zweite möchte abwarten, wie sich die Pandemie weiter entwickelt und welche Wirkungen die Arznei hat. 14 Prozent sind strikte Impfgegner.

Eine Herdenimmunität lässt sich so kaum erreichen: Die Zögerer stellen in sämtlichen politischen Lagern die größte Gruppe dar. Jeweils 48 Prozent von Türkis- und Grün-Wählern würden mit der Impfung zuwarten. 45 Prozent sind es bei der SPÖ, 46 Prozent bei FPÖ und 40 Prozent bei den NEOS. Einzig bei Fans von HC Strache ist das Verhältnis fast ausgewogen. 37 Prozent wollen sich sofort impfen lassen, 38 Prozent erst später und 26 Prozent gar nicht. Die striktesten Impfgegner haben die Blauen (mit 29 Prozent).

Männer skeptischer als Frauen
Generell vertrauen Frauen mehr auf eine (vielleicht bald gefundene) Medizin gegen das Virus. Männer sind etwas skeptischer. Und selbst bei jungen Menschen (beider Geschlechter) regiert die Vorsicht. Fast vier von zehn würden nicht sofort zum Arzt gehen, um sich ein Covid-Mittel spritzen zu lassen. Bei Älteren ist das noch ausgeprägter.

Und noch ein Ergebnis der Umfrage lässt aufhorchen: Die Mehrheit (56 Prozent) fordert verpflichtende Tests für Urlaubs-Heimkehrer auf eigene Kosten! Acht von zehn ÖVP-Anhängern, aber auch 55 Prozent der Grün- und 52 Prozent der SPÖ-Wähler sind dafür.

Das ist insofern erstaunlich, weil die rot-grüne Stadtregierung tendenziell auf Gratis-Checks und Freiwilligkeit (siehe Teststraße im Prater) setzt. Punkten kann sie damit lediglich bei den Unter-30-Jährigen. Alle andere Altersgruppen sind für eine strengere Handhabe. Das gilt für Frauen wie für Männer.

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