Seit März sitzt Petra Langkamp im Rollstuhl. Ihre Arbeit macht sie dennoch weiter. Per Handaufzucht päppelte sie „Köttel“ auf, bald kommt er zurück in die Wildnis
Mit der Liebe zu Igeln kämpft sie sich zurück ins Leben!
Krefeld – Petra Langkamp widmet seit den 1970er-Jahren ihr Leben der Rettung von Igeln. Ihr Haus gleicht einer Krankenstation für die stacheligen Tierchen: Ein Tropf mit einer Elektrolyten-Mischung hängt an der Decke, in Boxen liegen kranke und verwundete Igel, ihren Tagesablauf richtet die Krefelderin komplett nach deren Versorgung.
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Obwohl sie nach einem Venenversagen im März ihre Beine verliert, gibt sie ihre Leidenschaft nicht auf: „Keine Sekunde habe ich ans Aufgeben gedacht. Für die Igel möchte ich auf Prothesen schnellstmöglich wieder laufen lernen!“
Der winzige Igel klammert sich an das Stethoskop. Sein Herzchen schlägt
Die studierte Humanmedizinerin kümmert sich nun schon fast ihr ganzes Leben um die kleinen Geschöpfe, hauptberuflich und doch ehrenamtlich. Petra: „Ich finanziere meine Arbeit und die meiner ehrenamtlichen Helfer komplett über Spenden. Zeitweise habe ich sogar gelernt, für meine Aufgabe selber zu hungern.“
Über 10 000 Igel habe sie bereits gepflegt, das Auswildern der genesenen Tiere gehöre nun mal dazu. „Jeder Igel ist eine kleine Persönlichkeit. Der Abschied fällt mir schwer, aber es sind einfach keine Haustiere.“
Patient „Karl“ leidet an einer schweren Darmerkrankung, bekommt eine Infusion
Allein dieses Jahr haben sie und rund 50 Helfer bereits 288 Igel aufgenommen, die Tierarztkosten belaufen sich monatlich auf rund 5000 Euro. Je nach Krankheitsbild können sie bis zu zwei Monate auf der privaten Krankenstation bleiben.
In Petras Haus sieht es aus wie auf einer Tier-Krankenstation
Wir haben immer mehr Opfer von Mährobotern“, so Langkamp. Sie bittet: „Vor Betrieb die Flächen kontrollieren!“
Für ihre Arbeit sucht sie noch Unterstützer, aber auch so kann jeder etwas für die Igel tun. Angehäuftes Laub in einer Gartenecke hilft den Kleinen schon sehr.