Ödem: Ursachen und Behandlung von Wassereinlagerungen

28.07.2021 10:36

Viele kennen die Situation der geschwollenen Beine und Füße. Sichtbar sind sie vor allem nach einem langen Tag. Dabei handelt es sich um eine Ansammlung von wässriger Flüssigkeit im Körpergewebe. In der Fachsprache wird diese Körperreaktion als Ödem bezeichnet. Wir erklären die Entstehung und Bedeutung von Ödemen und haben Tipps für die richtige Therapie.

Was versteht man unter einem Ödem?

Der Begriff „Ödem“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt Schwellung. Eine Ödembildung wird auch Wassersucht genannt. Im alltäglichen Sprachgebrauch verwendet man häufiger den Begriff „Wassereinlagerungen“.

Ein Ödem entsteht durch die Ansammlung von Wasser im Körpergewebe. Dabei tritt das Wasser aus dem Blutgefäß- oder Lymphsystem heraus. Wassereinlagerungen entstehen zumeist in den Beinen. Damit verbunden treten Schwellungen in den Füßen und Knöcheln auf. Das Gesicht und die Hände können ebenfalls betroffen sein. In manchen Fällen treten die Schwellungen am ganzen Körper auf. Diese lassen sich leicht eindrücken und hinterlassen eine Art Delle, die sich langsam zurückbildet. Weitere Symptome sind mitunter schmerzende Gelenke und Haut.

Ursachen für Ödeme

Ödeme liegen sehr unterschiedliche Ursachen zugrunde. Sie sind als Schwellungen sichtbar und können zum Beispiel nach OperationenVerletzungen oder bei Bewegungsmangel auftreten. Bei Frauen entstehen sie oftmals hormonbedingt, während der Schwangerschaft oder auch zu bestimmten Zyklusphasen. Hierbei wird von einem prämenstruellem Ödem gesprochen, welches zu den Beschwerden bei PMS zählt. Auch im Falle einer Unterernährung handelt es sich bei dem typischen, geschwollenen Bauch um ein Ödem. Darüber hinaus können bei einer Medikamenteneinnahme Wassereinlagerungen als mögliche Nebenwirkungen auftreten. Auch der Konsum von zu großen Mengen Salz und zu langes Stehen sind Gründe für ein Ödem.

Welche Ursachen gibt es?

  • Bewegungsmangel
  • Nebenwirkungen von Medikamenten
  • Operationen und Verletzungen
  • Entzündungen
  • Schwangerschaft und Regelblutung
  • Eiweißmangel
  • Organschwäche (Herz, Nieren oder Leberschwäche)
  • Venenschwäche
  • Schäden an den Blutgefäßen
  • Störung des Lymphabflusses
  • Allergien (Insektenstiche)

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Bei harmlosen Wassereinlagerungen, die zum Beispiel während der Menstruationsphase oder bei einem Bewegungsmangel entstehen, erfolgt meist eine selbständige Rückbildung. Ist dies nicht der Fall, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Die Schwellungen können auf eine schwerwiegende Erkrankung oder auf eine Organschwäche hindeuten. Daher ist die Feststellung der Ursache sehr wichtig. Die Erkrankung kann ein Arzt mithilfe von speziellen Untersuchungen wie Röntgenaufnahmen, Ultraschall oder Blut- und Urintests diagnostizieren.

Bei einer Venenschwäche entstehen die Ödeme meist in den Unterschenkeln und Füßen, da in der Regel die Venen in den Beinen betroffen sind. Das Blut kann nicht richtig zurück zum Herz transportiert werden, sodass es sich in den Beinen staut. Als Folge daraus wird Flüssigkeit in das Gewebe eingelagert.

Ein ähnliches Problem weist die Herzschwäche, auch Herzinsuffizienz genannt, auf. Hierbei handelt es sich um eine verminderte Leistungsfähigkeit. Das Herz kann das Blut nicht kräftig genug durch den Körper pumpen, sodass sich auch hier ein Rückstau bildet und Flüssigkeit ins Gewebe gedrückt wird. Die Ödeme entstehen meist an den Armen, Beinen oder im Bauchbereich.

Was ist ein Lymphödem?

Bei Lymphödemen handelt es sich um Ödeme, die aufgrund von Störungen im Lymphsystem oder Lymphknoten entstehen. Differenziert wird zwischen dem primären Lymphödem und dem sekundären Lymphödem.

Beim primären Lymphödem handelt es sich um eine angeborene Schädigung. Dabei sind die Lymphgefäße von Geburt an zu eng oder zu sehr geweitet. Zu wenige Lymphgefäße können ebenfalls Bestandteil der Schädigung sein. In wenigen Fällen entstehen diese Komplikationen erst im pubertierenden Alter.

Beim sekundären Lymphödem wird von einer erworbenen Schädigung gesprochen. Dies ist nicht allzu selten der Fall und tritt häufig nach Verletzungen, Hautentzündungen oder Operationen auf. Es kommt zu einer Gewebezerstörung, sodass sich die Lymphflüssigkeit in den betroffenen Stellen staut. Die Behandlung besteht meist aus einer Entstauungstherapie.

Diese Tipps helfen bei Schwellungen:

  • Viel Wasser trinken
  • Bewegung
  • Beim Sitzen: Füße in Bewegung setzen 
  • Durchblutung anregen: Wechselduschen oder Massagen
  • Beine hochlegen
  • Stress und Hitze meiden
  • Kompressionstrümpfe 
  • Ausgewogene Ernährung: Obst und Gemüse mit einem hohem Wasseranteil (Bsp: Gurken, Melonen, Ananas und Spargel)  
  • Alternativ: Entwässerungstee

Wassereinlagerungen im Gewebe können in bestimmten Fällen zwar harmlos sein, doch die Feststellung der Ursache ist sehr wichtig. Falls keine selbständige Rückbildung der Ödeme erfolgt, empfiehlt sich ein Arztbesuch.

Quelle