Pritkin Diät – Viele Kohlenhydrate, aber kaum Kalorien

15.07.2019 11:15

Die Pritkin Diät ist ein fettarmes, ballaststoffreiches Ernährungsprogramm. Sie gilt als Großmutter aller Low-Fat-Diäten.

Entwickelt hat der US-amerikanische Arzt und Ernährungswissenschaftler Nathan Pritkin das Diätkonzept. Ursprünglich wollte er damit seine eigene Herzkrankheit heilen. Vor allem zielte er mit der Ernährungsweise gegen Cholesterinablagerungen in den Gefäßen. Nebenbei verlor er Gewicht. Seine Erkenntnisse veröffentlichte er 1979 in dem Buch „The Pritkin Program for Diet and Excercise“, das zum Bestseller wurde.

Grundlage der Pritkin-Diät ist es, dass Sie Ihren Fettkonsum extrem einschränken, vor allem den Verzehr tierischer Fette. Im Gegenzug essen Sie kohlenhydrat- und ballaststoffreiche Lebensmittel, vor allem Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte. Studien haben gezeigt, dass Sie mit diesem Ernährungsplan Ihr Herzrisiko verringern können, indem Sie

  • Ihren Blutdruck senken,
  • Ihre Cholesterinwerte verbessern,
  • Ihr Diabetesrisiko verringern.

Laut Pritkin können Sie ein halbes bis ein Kilo Gewicht pro Woche verlieren, wenn Sie seinem Konzept folgen. Allerdings sind seine Vorstellungen sehr strikt: Er empfiehlt, unter 650 Kalorien pro Tag zu bleiben.

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Die Lebensmittel auf dem Pritkin-Diätplan

Wenn Sie auf die Pritkin-Diät setzen, kommen vorwiegend Kohlenhydrate auf Ihren Teller. Sie machen 80 Prozent des Speiseplans aus.

Erlaubte Nahrungsmittel sind:

  • Gemüse, Kartoffeln, Salat, Obst, Hülsenfrüchte, Vollkorngetreide, Naturreis

In geringem Maß erlaubt sind:

  • fettarme Milch, Joghurt und Käse mit null Prozent Fett, Fisch und Meeresfrüchte, mageres Fleisch, pflanzliches Öl

Nahrungsmittel auf dem Index:

  • tierisches Fett, Margarine, fettes Fleisch, Wurst, Eigelb, Schokolade, Backwaren, Frittiertes, industriell bearbeitete Nahrungsmittel

So sieht der Speiseplan aus

Wenn Sie sich nach der Pritkin-Diät ernähren möchten,

  • können Sie fünf und mehr Portionen frisches Gemüse pro Tag essen. Als Portion gilt eine halbe Tasse gekochtes oder eine ganze Tasse rohes Gemüse. Dabei sollten Sie auf Abwechslung achten.
  • Außerdem gibt es vier und mehr Portionen Obst. Eine Portion ist soviel, wie in Ihre Hand passt.
  • Hinzu kommt eine halbe Tasse Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte, Naturreis oder Kartoffeln pro Tag.
  • Eine geringe Menge fettarme Milchprodukte pro Tag stehen auf dem Plan. Beispielsweise eine Tasse entfettete Sojamilch, eine halbe Tasse Frischkäse oder eine Dreiviertel Tasse Joghurt. Außerdem sind ein oder zwei Eiweiß täglich erlaubt.
  • Von Nüssen, Kernen, Mandeln, Macadamias sind 30 Gramm pro Tag erlaubt.
  • 100 Gramm Eiweiß pro Tag ergänzen das Angebot. Pritkin empfiehlt Tofu, Fisch und Meeresfrüchte. Geflügel sollte es höchstens einmal pro Woche geben, rotes Fleisch nur einmal im Monat.
  • An Getränken greifen Sie am besten zu Wasser, Kräutertee, entkoffeiniertem Kaffee. Eine Tasse Kaffee mit Koffein pro Tag ist gestattet, außerdem etwas Alkohol in der Woche, bevorzugt Rotwein.

Die Vorteile der Pritkin-Diät

  • Der hohe Ballaststoffgehalt und das Volumen der Pflanzennahrung sättigen gut.
  • Mit Gemüse, Obst, Salat, Vollkornprodukten stehen viele gesunde Lebensmittel auf dem Speiseplan.
  • Das Programm legt Wert auf körperliche Aktivität.

Die Nachteile der Pritkin-Diät

  • Der geringe Anteil an Eiweiß führt dazu, dass der Körper in der Diätphase Muskeln abbaut.
  • Die stark reduzierte Energiezufuhr ist auf Dauer ungesund. Sie schadet der Konzentration und macht müde.
  • Die Zusammensetzung des Speiseplans kann zu Mangel an Nährstoffen führen. Vor allem fehlen Eisen, Jod, Kalzium, aber auch lebenswichtige Fettsäuren und alle fettlöslichen Vitamine wie D, E, B12.
  • Die vielen Ballaststoffe können zu Blähungen, Bauchweh, Verdauungsproblemen führen.
  • Der Ernährungsplan ist zu einseitig, um ihn dauerhaft durchzuführen.

Quelle