Radfahrerin flieht mit 35-Kg-Pitbull um den Hals vor Feuer.

24.12.2017 18:37

Natasha Wallace ist eine Studentin in Santa Rosa, einer Stadt im US-amerikanischen Bundesstaat Kalifornien. Sie lernte gerade in der Universität, als ein Großbrand ausbrach, der ein ganzes Gebiet verwüsten sollte. Von Sorge um ihr Haus und ihr Hab und Gut gepackt, stieg sie sofort ins Auto und fuhr nach Hause. 

Auf dem Heimweg erblickte sie jedoch eine riesigen Feuerwalze, die über die Autobahn tobte. „Das war wie ein Flammenwerfer“, erinnert sich Natasha. „Ich wusste, wie schnell sich das Feuer ausbreitete – es war fürchterlich.“ Ihr wurde klar, dass sie auch zuhause eingeäschert werden würde. Sie musste die Gegend verlassen, bevor es zu spät war.

Natasha erreichte kurz darauf ihr Zuhause und packte hastig einige Habseligkeiten ein. Sie brachte ihren Hund Bentley ins Auto und fuhr schleunigst los, um dem Flammenmeer zu entkommen.

Jedoch gab es überall Staus, sodass sie kaum voran kam. „Ich saß ungefähr zwei Minuten im Auto und sah das Feuer sich nähern. Ich sagte zu mir: 'Ich werde nicht elendig in meinem Auto verbrennen.' Deshalb kehrte ich um und fuhr zu mir nach Hause zurück“, erzählt die junge Frau.

Die bedrohliche Feuersbrunst rückte näher und der einzige Ausweg schien es zu sein, mit dem Fahrrad das Weite zu suchen. Sie warf alle Sachen, die sie in Eile zusammengepackt hatte, weg, um Platz für ihre wichtigste Fracht zu machen: ihren Hund Bentley. „Ich wusste, dass mein Hund das Einzige war, das zählt“, sagt Natasha. Sie leerte deshalb einen Kleiderbeutel und setzte Bentley hinein. Der treue Vierbeiner war sehr unruhig und spürte, dass etwas nicht stimmte. „Es war, als hätte er die Situation verstanden", erinnert sich die Studentin. „Als ob er wusste, dass etwas vollkommen schief ging.“

Natasha nahm den Kleiderbeutel mitsamt ihrem 35 kg schweren Hund, hängte ihn um ihren Hals und trat wie wild in die Pedale.

„Es war hart. Ich versuchte, Ästen und all dem anderen Kram auf der Straße auszuweichen. Die ersten Kilometer waren problemlos. Ich war voll Adrenalin oder im Super-Beschützer-Modus“, meint die Studentin. „Bentley blieb während der Fahrt wie ein sehr braver Hund ruhig. Sein Wohlergehen war das Einzige, das mich in diesem Moment interessierte.“

Auf dem Weg bemerkte jemand in einem LKW Natasha und Bentley und ließ sie einsteigen. So entkamen die beiden den alles verschlingenden Flammen und waren schließlich in Sicherheit.

Nach ihrer Rettung blieb sie einige Zeit in einer Unterkunft für Betroffene des Großbrands. Bentley half ihr in dieser Zeit sehr: „Dank ihm konnte ich mit der Sache zurechtkommen. Er ist wundervoll“, sagt Natasha. „Als ich im Notquartier war, hatte ich nur meinen Hund. Ich habe ihn buchstäblich die ganze Zeit nur umarmt.“

Leider ist das Haus von Natasha während des Feuers vollkommen niedergebrannt und die ganze Umgebung verheert. Da sie all ihren Besitz verloren hat, versucht sie nun, mit einer Spendenkampagne ihr Leben wieder auf die Beine zu stellen.

Allem Unglück zum Trotz ist Natasha froh, dass sie und ihr bester Freund mit dem Leben davongekommen sind: „Man kann mir Hunderte von Dollar und alles, was ich besitze nehmen, doch mein Hund ist unbezahlbar“, sagt sie erleichtert.

 

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