RASSEPORTRAIT CHINCHILLA

16.01.2019 13:32

Knopfaugen, große Ohren und ein flauschiges Fell. Kaum ein Tierfreund kann den süßen Nagern widerstehen. Ihre liebevolle Art und ihre Spielfreude machten sie im Laufe der Zeit zu beliebten Haustieren. Wer vorhat sich ein Chinchilla zuzulegen, sollte sich davor gut informieren, denn die kuscheligen Nager aus Südamerika sind anspruchsvolle Tiere. Hier erfährst du alles Wissenswerte über die putzigen Wollmäuse.

CHARAKTER UND HALTUNG DES CHINCHILLAS

Chinchillas sind Fluchttiere und gehören zur Familie der Nager. Ihre Ursprünge liegen in Bolivien, Peru, Argentinien und Chile. Dort wurden sie wegen ihres weichen Fells gejagt und nahezu ausgerottet. Heute sind die Wollmäuse als Haustiere zwar weltweit sehr verbreitet, in freier Wildbahn sind sie aber immer noch stark gefährdet.

Als Haustiere kommen nur die „Eigentlichen Chinchillas“ in Frage, welche sich in zwei Arten unterteilen: den „Langschwanz-Chinchilla“ und den „Kurzschwanz-Chinchilla“. Neben dem Haustier-Chinchilla gibt es noch die „Hasenmäuse“ und „Viscachas“ mit insgesamt sieben Unterarten, die allesamt einen scheuen Charakter haben.

Die Nagetiere haben großen Knopfaugen, einen gedrungen wirkenden Körperbau, längliche Ohren und einen langen buschigen Schwanz. Die nachtaktiven Tiere zeichnet vor allem das meist gräulich, flauschige Fell aus. Chinchillas gibt es heute aber auch in gezielt gezüchteten Farben von Schwarz, Grau über Braun und Beige, bis hin zu Weiß. Die Hinterbeine des Chinchillas sind deutlich kräftiger als die kleineren Vorderbeine. Ausgewachsen erreichen die mittelgroßen Nager eine Kopf-Rumpf-Länge von 23 bis 65 cm und eine Schwanzlänge von 8 bis 40 cm. Ihr Gewicht liegt im Normalfall zwischen 600g und 800g.

Die sozialen Rudeltiere sind nur glücklich, wenn sie Artgenossen um sich haben. In ihrem natürlichen Habitat können sie in großen Gruppen von bis zu 100 Tieren leben. Das ist auch der Grund, warum ein Chinchilla nie alleine gehalten werden sollte.

Eine Heuraufe, individuelle Versteck- und Schlafmöglichkeiten und eine Wassertränke mit täglich frischem Wasser sind ein absolutes Muss. Um ihr Fell sauber zu halten, nehmen Chinchillas oftmals ein Sandbad. Aus diesem Grund ist es auch besonders wichtig, ihnen ein großes Behältnis mit feinem Sand zur Verfügung zu stellen. Halter sollten sich darauf einstellen, dass es hier durchaus mal stauben und dreckig werden kann.
Um die Hygiene für Sie und die Tiere zu gewährleisten, muss das Gehege täglich einmal sauber gemacht werden. Die Köttel der Chinchillas sind klein und nahezu geruchsneutral. Durch den Austausch des kompletten Einstreus ist das Zuhause der Nagetiere von Kot- und Urinstellen schnell wieder befreit.

Auch wenn Chinchillas kuschelig aussehen und ein Tierliebhaber sofort das Bedürfnis verspürt, das weiche Fell zu berühren und die Tiere zu streicheln - sie sind keine Kuscheltiere und haben es nicht allzu gerne, auf die Hand oder den Arm genommen zu werden. Wenn sich Chinchillas aber sichtlich wohl fühlen und erst einmal Vertrauen zu ihren Besitzern aufgebaut haben, werden viele Tiere zahm und lassen sich ab und an streicheln.

Wer es nicht auf Chinchilla-Nachwuchs abgesehen hat, sollte sich zwei gleichgeschlechtliche Tiere zulegen. Wenn diese von klein auf zusammen aufwachsen, haben sie meinst nichts gegen ihr Brüder- oder Schwesterchen. Eine Kastration ist möglich, jedoch nicht ungefährlich, da die kleinen Fellknäuel mit der Betäubung zu kämpfen haben und es während der Operation zu erheblichen Komplikationen kommen kann. Bei einer zeitlich versetzten Anschaffung ist eine allmähliche Annäherung zu empfehlen. Es bleibt am Ende abzuwarten, ob sich die Chinchillas auch auf Dauer gegenseitig dulden.

Kauf die Tiere nur bei dem Züchter Deines Vertrauens oder besuche das örtliche Tierheim. Der Züchter sollte Dich individuell beraten, seine Tiere artgerecht halten und im Notfall das erworbene Chinchilla zurücknehmen, wenn sich die Artgenossen nicht vertragen sollten.

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