Reissirup – gesünder als Zucker oder Agavendicksaft?

04.02.2020 10:48

Eine Alternative zu Haushaltszucker ist Reissirup. Er ist gut verträglich und relativ preisgünstig. Doch leider verspricht auch er kein Süßen ohne Reue.

Diabetiker und Menschen, die auf Zucker verzichten müssen, suchen nach süßen Ersatzstoffen. Genauso wie viele, die gesundheitsbewusst leben möchten. Hier kommt Reissirup ins Spiel. Er gehört zu den ältesten bekannten Süßungsmitteln.  Reissirup stammt ursprünglich aus Japan und bietet für manche eine gute Alternative zu Haushaltszucker.

Die Anwendung von Reissirup

Mit seiner goldgelben Farbe erinnert Reissirup an Honig oder Agavendicksaft. Im Gegensatz zu diesen beiden Produkten süßt er allerdings neutraler. Reissirup schmeckt mild-süß mit einem leicht nussig-karamellartigen Aroma. Wegen seines geringen Eigengeschmacks lässt er sich sehr vielseitig einsetzen:

  • Sie können Ihren Kaffee oder Tee damit süßen.
  • Mit ihm können Sie kochen und backen.
  • Er süßt Ihr Müsli, Ihren Fruchtquark oder Obstsalat.
  • In Rezepten können Sie ihn als Ersatz für Honig nutzen.
  • Er schmeckt auch als Brotaufstrich.

Die Inhaltsstoffe des Süßungsmittels

100 Gramm Reissirup liefern 316 Kalorien und enthalten:
Kohlenhydrate: 80,0 g
davon Glucose 17,0 g,
Maltose 39,0 g
Oligosaccharide 21,0g

Eiweiß: 1,1 g

Fett: 0,4 g

Mineralstoffe:
Eisen (1 mg),
Kalium (111,3 mg),
Magnesium (29,3 mg)

Die Vorteile des Reissirups

  • Gut bei Unverträglichkeiten: Reissirup enthält keine Fructose und kein Gluten. Deshalb eignet er sich als Süßungsmittel für Menschen, die an einer Fructoseintoleranz, an einer Glutenunverträglichkeit oder gar Zöliakie leiden.
  • Preis: Haushaltszucker ist sehr preiswert. Honig, Agaven- oder Ahornsirup haben dagegen ihren Preis. Sirup aus Reis wiederum ist günstiger zu haben.
  • Vegane Alternative: Für Veganer kann er Honig ersetzen.

Die Nachteile des Zuckerersatz

  • Süßkraft: Reissirup liefert zwar weniger Kalorien als Haushaltszucker. Allerdings verfügt er über eine geringere Süßkraft. Um die gleiche Intensität zu erreichen, müssen Sie mehr davon nutzen. Dadurch kann die Kalorienbilanz sogar negativ ausfallen.
  • hoher glykämischer Index: Reissirup hat mit 98 einen höheren glykämischen Index als Haushaltszucker (60) und lässt den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen.
  • Schadstoffe: Reis aus konventionellem asiatischem Anbau ist teils mit Arsen belastet. Das kann auch für den Sirup gelten.
  • Oligosaccharid-Intoleranz: Manche Menschen leiden an einer Unverträglichkeit gegenüber Oligosacchariden. Ihnen fehlt ein Verdauungsenzym im Darm. Reissirup verursacht in dem Fall Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfälle. In Europa ist die Intoleranz jedoch noch sehr selten.

Herstellung von Reissirup

Um den Sirup herzustellen, wird Reismehl in Wasser aufgelöst und erwärmt. Danach kommen Enzyme hinzu, die die Reisstärke in Zuckerstoffe aufspalten. So entstehen aus der komplexen Stärke niedermolekulare Zuckereinheiten, die wiederum den süßen Geschmack ausmachen. Die festen Bestandteile werden herausgefiltert und die süße Flüssigkeit zu Sirup eingedickt.

 

Quelle