Richtig durchatmen mit Qi Gong

12.12.2019 10:05

Viele Fitnessstudios bieten Qi Gong-Kurse an. Qi Gong ist wichtiger Bestandteil der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Es stärkt die Lebendigkeit und fördert die Selbstheilungskräfte.

In China ist Qi Gong ein Volkssport. Morgens treffen sich Jung und Alt im Park, um gemeinsam das Qi zum Fließen zu bringen. Die chinesische Heilgymnastik ist körperlich nicht allzu anstrengend. Jeder kann die fließenden Bewegungen in Zeitlupe gut durchführen. Die Übungen fördern die Beweglichkeit, beugen Krankheiten vor und helfen bei vielen chronischen Erkrankungen. Außerdem beruhigt es die Herzfrequenz und vertieft den Atem.

Was ist Qi Gong?

Der Begriff Qi Gong kommt aus dem Chinesischen. „Qi“ (auch „Chi“) und bedeutet so viel wie „Lebensenergie“, „Vitalität“ oder „Beseeltheit“. „Gong“ bedeutet „beharrliches Üben“. Nur wenn das Qi frei durch die Meridiane fließt, sind der Mensch und seine Organe gesund, so lautet die Theorie. Sind die Energiebahnen nicht verbunden, staut sich das Qi. Dadurch fühlen wir uns kraftlos und bekommen Schmerzen. Qi Gong regt den Qi-Fluss an und stärkt die Gesundheit.

Die heilende Gymnastik besteht aus sanften Bewegungs- und Meditationsübungen. Kombiniert werden die harmonischen Bewegungsabläufe mit einer langsamen, konzentrierten Atemtechnik. Die Übungen helfen dabei, Stress abzubauen und die inneren Kräfte auszugleichen. Das erklärte Ziel ist ein bewussteres Leben und der Einklang mit sich und der Welt.

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Wie mache ich Qi Gong?

Die traditionellen Übungen können Sie im Stehen, Sitzen oder Liegen ausführen. Egal ob drinnen oder draußen, in der Gruppe oder alleine. Die Übungen tragen so klangvolle Namen wie „Die acht Brokatübungen“ oder „Die Wolken teilen“. Anfänger besuchen am besten einen Kurs, um die spezielle Atemtechnik und die verschiedenen Bewegungsabläufe kennenzulernen. Erfahrene Lehrer nehmen auf körperliche Beschwerden Rücksicht und wählen geeignete Übungen aus. Die Übungen unterscheiden sich je nach Qi-Gong-Art und dem Ziel, das Sie erreichen möchten. Im Mittelpunkt der Übungen steht der Atem. Dieser steuert die Bewegungen und soll frei fließen. Einige Übungen kommen deshalb ohne jede sichtbare Bewegung aus.

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Welche Wirkung hat Qi Gong?

Die traditionelle chinesische Heilgymnastik:

  • stärkt das Immunsystem und die Selbstheilungskräfte
  • fördert das allgemeine Wohlbefinden
  • beugt Krankheiten vor
  • hilft bei Beschwerden und unterstützt die Behandlung
  • baut die Beweglichkeit aus
  • harmonisiert den Energiefluss im Körper
  • stellt die Konzentrationsfähigkeit wieder her
  • verringert Stress und Anspannungen
  • verbessert die Stimmungslage
  • verfeinert die Selbstwahrnehmung und Achtsamkeit

Bei welchen Krankheiten hilft Qi Gong?

Die Übungen ersetzen keinen Arzt. Einige gesetzliche Krankenkassen erstatten die Teilnahmegebühr an Kursen zur Prävention. Die Charité Hochschulambulanz für Naturheilkunde in Berlin setzt die Übungen als begleitende Therapie bei folgenden Beschwerden ein:

  • Rücken– und Nackenschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Schlafstörungen
  • Bluthochdruck
  • Menstruationsbeschwerden
  • Wechseljahresbeschwerden

Quelle