Riesen-Zoff um Mini-Pferd

04.12.2017 20:40

Conny Reisz (50) kniet im ehemaligen Hühnerstall. Das Mini-Pferd kommt tagsüber in den Garten, die Araber-Stute auf die Koppel

Foto: Knut Anstötz

von: HAGEN STEGMÜLLER veröffentlicht am

Göppingen – Die Hufe tun ihr weh. Aber wenn Frauchen den Stall betritt, rappelt sie sich tapfer auf und hält den Schmerz aus.

Zoff um kleine Stute im Wohngebiet!

Seit 2003 steht das amerikanische Miniaturpferd Treasure (14) im Garten von Familie Reisz in Heiningen (Kreis Göppingen). Schon zuvor wurden in dem ehemaligen Hühnerstall 26 Jahre lang Pferde gehalten – geduldet von Nachbarn und Amt.

Doch jetzt will das Göppinger Veterinäramt die Pferdehaltung beenden. Familie Reisz wurde aufgefordert, ihr Pferdle „innerhalb von 10 Tagen schmerzlos zu töten“!

Und: Sollten die Besitzer die Anordnung nicht befolgen, werde die kleine Stute „im Wege des unmittelbaren Zwangs schmerzlos getötet“.

DARF DAS DENN WAHR SEIN?

Halterin Conny Reisz (50): „Als ich das Schreiben sah, setzte mein Herz aus. Die können doch nicht unser geliebtes Pferdle umbringen. Es ist Teil unserer Familie.“

Man könne Treasure auch nicht woanders unterbringen, sagt Reisz. „Sie hat chronisch entzündete Hufe. Wenn da ein akuter Schub auftritt, muss immer jemand in der Nähe sein und ihre Beine kühlen.“

Stute „Treasure“ soll getötet werden. Um sie zu behalten, haben die Besitzer 25 000 Euro für Gerichts- und Anwalts-kosten ausgegeben

Foto: privat

Das Veterinäramt hat das 75 Zentimeter kleine Pferdchen zweimal angeschaut. Diagnose: Treasure sei unheilbar krank!

Notiz des Amtsleiters: „Die Stute zeigte eine hochfrequente Atmung und litt offensichtlich an hochgradigen Schmerzen, da sie jegliche Bewegung der Beine vermied.“ Um ihr Leiden zu beenden, sehe das Tierschutzgesetz als einzig mögliche Maßnahme die schmerzlose Tötung vor.

Auf Nachfrage wollte sich das Veterinäramt gegenüber BILD nicht äußern.

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Quelle