Riesenspinne krabbelt aus Bananenkiste – Supermarkt-Mitarbeiterinnen rufen Polizei

30.01.2020 14:45

In Österreich bekamen zwei Supermarkt-Mitarbeiterinnen am Montag wohl den Schreck ihres Lebens, als ihnen aus einer Bananenkiste eine riesige Spinne entgegenkam. Sie riefen die Polizei.

Man kennt diese Geschichte, die immer wiederkehren und von denen man nicht weiß, ob sie jemals passiert sind. Ihr Gruselfaktor sind meistens Spinnen. Zum Beispiel die aus der Yuccapalme oder die von der Frau, die nach einem exotischen Urlaub eine Beule unter der Haut hatte, aus der bei einem Bad in der Badewanne dann plötzlich hunderte Spinnen krochen. Gerade Menschen mit einer Spinnenphobie können solche Schauermärchen schwer vergessen.

Am Montag jedoch, trug sich in einem Supermarkt in der österreichischen Obersteiermark eine wahre Geschichte zu. Davon, dass in Bananenkiste gelegentlich Spinnen nach Deutschland importiert werden, hat man ebenfalls schon häufiger gehört. Die Phoneutria, auch Bananenspinne genannt, ist hochgiftig und extrem aggressiv. Und genau an dieses Tier müssen zwei Supermarkt-Mitarbeiterinnen gedacht haben, als sie beim Auspacken von Bananenkisten eine Riesenspinne entdeckten. Sie riefen die Polizei.

Polizei aktivierte die Notrufkette

"Seit 2012 gibt es eine Notrufkette, über die uns die Landeszentrale der Polizei erreichen kann", erzählt Werner Stangl im Telefongespräch mit dem stern. Stangl ist Mitglied des Steirischen Reptilien- und Amphibienvereins, der über einen Notdienst mit neun Mitarbeitern verfügt. Normalerweise kümmern sich der Grazer Experte und seine Vereinskollegen eher um entfleuchte Reptilien. Doch Stangl konnte auch in diesem Fall helfen.

Er fand das etwa acht Zentimeter große Tier im Lagerraum, doch es einzufangen, war nicht so leicht. "Man muss ja davon ausgehen, dass es sich um ein tödlich giftiges Exemplar handelt", erzählt er, "und die Spinnen sehen sich zum Verwechseln ähnlich." Stangl trägt deswegen Schutzkleidung, wenn er zu einem solchen Einsatz gerufen wird. "Einmal war es sogar nur eine Motorradjacke und Helm", erinnert er sich.

Gefangen und als ungiftig bestimmt

Stangls Anliegen ist auch, die Tiere, die er einfängt, nicht zu verletzen. Deshalb musste er vorsichtig zu Werke gehen. "Die sind ja unglaublich schnell", sagt er. Schließlich gelang es ihm, das Tier einzufangen. Ein Arachnologe bestimmte es als Heteropoda venatoria, eine Riesenkrabbenspinne aus der Familie der Sparassidae, erklärt Stangl.

Am Samstag soll die Spinne, die derzeit beim Tierschutzverein unterkommen konnte, an ihren neuen Besitzer übergeben werden. Der musste schließlich erstmal gefunden werden.

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