Sader Issa wuchs mit einem Vater mit Downsyndrom auf

23.07.2021 10:39

Viele Menschen mit Downsyndrom bzw. Trisomie 21 führen heutzutage ein Leben wie jeder andere auch. Auch der Wunsch nach eigenen Kindern lässt sich erfüllen, wenngleich das nicht die Regel ist, denn Männer sind nur sehr selten zeugungsfähig. Deswegen ist die Beziehung zwischen einem Vater mit Trisomie 21 und seinen Kindern etwas ganz Besonderes – so wie im Fall von Jad Issa aus dem Dorf Al-Bayda in Syrien.

Jad war mit dem Downsyndrom auf die Welt gekommen, was ihn jedoch nicht daran hinderte, zu heiraten und eine Familie zu gründen. Mittlerweile sind seit der Geburt seines Sohnes Sader, der Jads Ein und Alles ist, einundzwanzig Jahre vergangen.

Deshalb verwundert es niemanden, dass das Verhältnis zwischen den beiden ungetrübt ist. Sader könnte sich keinen besseren Vater vorstellen. Ohne ihn wäre er nicht zu dem Mann geworden, der er heute ist. Ein Grund dafür sind die Liebe und die Zärtlichkeit in seiner Familie, die seine Kindheit von Anfang an prägten:

„Wenn man als Kind von einem Menschen mit Downsyndrom großgezogen wird, wird man selbst zu einem Menschen mit emotionalem Gleichgewicht. Zu jemandem, der mit seinen Mitmenschen gut umgehen kann und alles erreicht, was er will“, erklärt der 21-Jährige.

Saders Mutter wurde nicht mit dem Downsyndrom geboren, doch das hat die Beziehung zwischen seinen Eltern überhaupt nicht gestört: „Sie sind ein Paar wie jedes andere auch. Manchmal haben sie Meinungsverschiedenheiten, doch im Grunde führen sie ein Leben voller Liebe, Einfachheit und Bescheidenheit“, erklärt Sader.

Und auch sonst unterscheidet sich Vater Jad nicht von seinen Mitmenschen. Er hat stets für seine Familie gesorgt und arbeitete die letzten fünfundzwanzig Jahre sechs Tage in der Woche in einem Mühlenbetrieb. Außerdem hat er noch Zeit für seinen Sohn gefunden und ihn von Anfang an gefördert. Sader studiert zurzeit Medizin und möchte Zahnarzt werden.

Jad ist von dieser Aussicht natürlich begeistert. Immer wenn er jemand Neues kennenlernt, sagt er, dass sein Sohn ein Arzt sei: „Man kann den Stolz in seinen Augen sehen. Für ihn bedeutet es viel, dass er trotz seines Downsyndroms einen Sohn aufzog, der Arzt wird und anderen Menschen hilft“, erklärt Sader.

Wer mehr über den 21-Jährigen und seinen Vater erfahren möchte, findet weitere Informationen im folgenden Video (auf Arabisch mit englischen Untertiteln):

Diese rührende Geschichte zeigt, dass Menschen mit Downsyndrom ein Leben wie jeder andere führen können und liebevolle Eltern sind. Bestimmt wird Sader sein Studium erfolgreich beenden und selbst ein wundervoller Vater werden – an einem leuchtenden Vorbild mangelt es ihm nicht.

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