Schlimmste Haltungsbedingungen: Tierschützer befreien 136 Hunde aus Horror-Haus in Koblenz

23.09.2019 11:05

Ein Screenshot aus dem Video zeigt einen Terrier in einem dunklen Verschlag

Koblenz – Sie lebten eingepfercht in engen Verschlägen und Käfigen. Kaum Futter, kein frisches Wasser. Beißender Gestank. So fanden Tierschützer 136 Hunde in einem Zweifamilienhaus im Kreis Ahrweiler!

Auf Facebook veröffentlichte das Tierheim Koblenz nun ein Video der gestrigen Rettungsaktion. Die unfassbaren Bilder zeigen die aufgeregten aber freundlichen Tiere in ihren winzigen Boxen.

Tierheimleiterin Kirstin Höfer: „Von außen war das Wohnhaus unscheinbar, kein Garten, die Rolläden waren heruntergelassen. Es gab keine Möbel, überall nur Hundeverschläge und Kleintierboxen. Nur ein Schlafzimmer gab es. Dort schlief das Ehepaar. Sie waren Hundehändler.“

Alle Tiere waren reinrassig: Australian Shepards, Pudel, Dackel, Tibet Terrier. Traurig: Im Keller lebte Doggenrüde „Schorsch“ (9), schwer krank. Höfer: „Er hatte Tumore, lag auf dem blanken Boden. Es ging ihm sehr schlecht. Er hat vielleicht noch sechs Monate zu leben und die verbringt er jetzt auf einer Pflegestelle.“

Höfer beschreibt den traurigen Fall als klassisch für „Animal Hording“: „Die Menschen haben die Kontrolle verloren, konnten sich nicht mehr richtig um die Tiere kümmern. Sie brauchten Hilfe.“

Die Hunde befinden sich nun in Quarantäne, werden gebadet und vom Tierarzt durchgecheckt. Wann sie vermittelt werden können, ist unklar. Höfer: „Wir bekommen Anrufe von Menschen, die bei den Händlern Hunde angezahlt hatten und diese nun haben wollen. Aber da können wir leider nichts machen. Die Tiere wurden vom Veterinäramt sichergestellt und das Amt entscheidet, ob und wann die Käufer die Tiere bekommen.“

Dackelwelpen lebten in Kleintierkäfigen

Quelle