Sie sind erst fünf Wochen alt: Polizei rettet Hunde-Welpen aus Kofferraum

30.09.2019 09:16

Der Zoll beschlagnahmte diese American Staffordshire Terrier-Welpen. Sie sind erst gut fünf Wochen alt, wurden illegal über die Grenze nach Deutschland gebracht. Schlag gegen die Welpen-Mafia?

Osnabrück – Sie sind viel zu jung, um von ihren Müttern getrennt zu werden und zudem wahrscheinlich krank! Zollbeamte haben in einem Auto aus Polen sechs Hunde-Welpen entdeckt. Fünf davon waren in den Kofferraum gezwängt. Beschlagnahmung! Steckt wieder die Welpen-Mafia dahinter?

Ein Zoll-Sprecher: „Bei der Kontrolle auf der A 30 nahe Gildehaus hatte der Beifahrer (37) einen der Hundewelpen auf dem Schoß, fünf weitere fanden wir im Kofferraum. Die beiden Autoinsassen gaben an, die Tiere auf einem Markt in Amsterdam für jeweils 300 Euro gekauft zu haben.“ Aber einen Kaufvertrag und weitere Dokumente wie Impfausweise konnten sie nicht vorlegen...!

Tierschützer von „Vier Pfoten“ haben dokumentiert, wie die Welpen unter üblen Bedingungen in Osteuropa gezüchtet werden

Die American Staffordshire Terrier-Babys sollen fünfeinhalb Wochen alt sein. Und damit müssten sie zum Einen noch bei ihren Müttern sein und zum Anderen sind sie viel zu jung, um u.a. gegen Tollwut geimpft werden zu können. „Ohne diesen Tollwut-Impfschutz dürfen Welpen nicht nach Deutschland gebracht werden. Geimpft werden können Welpen frühestens im Alter von zwölf Wochen“, sagt Birgitt Thiesmann von der Tierschutzorganisation Vier Pfoten. Die Zöllner übergaben die Hunde-Babys an das Veterinäramt. Dort werden sie untersucht.

Für die Tierschützerin Thiesmann ist der Fall klar illegalen Hunde-Händlern zuzuschreiben. „Die Hunde werden unter schrecklichsten Umständen in Osteuropa gezüchtet und kommen meist krank und eben viel zu jung in illegalen Transporten über die Grenze nach Deutschland. Hier werden sie oft auf Internetportalen zum Kauf angeboten. Dann stellt sich häufig heraus, dass die Tiere die lebensbedrohliche Parvovirose oder Staupe haben.“

Die Fahrerin des polnischen Autos (46) und ihr Beifahrer müssen jetzt die Kosten von bis zu 6000 Euro für Impfungen und Unterbringung zahlen.

Quelle