Studie belegt: Gerechtigkeitssinn steckt Hunden im Blut

31.07.2018 13:20

Wenn sich ein Mensch ungerecht behandelt fühlt, sinkt seine Kooperationsbereitschaft. Ganz ähnlich ist es bei Hunden. Zum Beispiel dann, wenn sie selbst kein Futter bekommen, ein anderer Hund für dieselbe Aktion aber schon. Lange Zeit wurde dieses Verhalten als Anpassung an die sozialen Fähigkeiten des Menschen betrachtet. Doch eine neue Studie der Veterinärmedizinischen Universität Wien zeigt, dass das Gespür für ungerechte Behandlung Wölfen und Hunden gemeinsam im Blut liegt.

“Wenn die Tiere auf Kommando eines Trainers einen Summer drückten und dafür keine oder ein weniger bevorzugtes Leckerli als ihr Partner für dieselbe Aktion bekamen, dann verweigerten sie die Teilnahme an dem Versuch. Das Verhalten war ähnlich bei Wölfen und Hunden, die gleich aufgezogen wurden und somit die gleichen Erfahrungen hatten.”

Damit ist dem Forscherteam rund um Jennifer Essler und Friederike Range der Nachweis gelungen, dass sowohl Hunden als auch ihren verwandten Vorfahren, den Wölfen, der Gerechtigkeitssinn im Blut liegt. Die Fähigkeit, soziale Ungerechtigkeiten wahrzunehmen ist keine Folge der Domestikation. Letztere unterdrückt bei Hunden eher den Sinn für Gerechtigkeit, weil sich die Tiere an den Willen des Menschen anpassen. Wölfe reagierten teilweise sogar sensibler als Hunde. Besonders dann, wenn sie in der Rangordnung ihres Rudels höher lagen, kamen sie mit der Ungleichbehandlung kaum zurecht.

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