Tier auf A 9 totgefahren: Rettungshunde auf Autobahn verunglückt

16.05.2019 11:05

Für einen Weimaraner-Hund kam jede Hilfe zu spät. Er war vom Unfallauto weggerannt und wurde wenig später auf der Autobahn überfahren

Hermsdorf (Thüringen) – Eine Frau streichelt einen schwer verletzten Hund, der auf dem Randstreifen der Autobahn liegt – zugedeckt mit einer hellen Decke. Doch für den Weimaraner kommt jede Hilfe zu spät, er stirbt noch am Unfallort.

SCHWERER UNFALL AUF DER A 9 KURZ VORM HERMSDORFER KREUZ.

Zwei Frauen (35, 37) der Rettungshundestaffel Ostthüringen waren Freitagmittag auf der Autobahn in Richtung Berlin unterwegs, als plötzlich vor ihnen ein bulgarischer Lkw überholte. Um nicht auf diesen aufzufahren, wechselte die 35-jährige Fahrerin in den linken Fahrstreifen.

Dort kollidierte das Fahrzeug der Rettungshundestaffel mit einem Auto einer dänischen Familie. Der Pick-Up geriet ins Schleudern und kam nach rechts von der Fahrbahn ab. Er prallte in die rechte Leitplanke, überschlug sich anschließend im Straßengraben und blieb auf dem Dach liegen.

Der Hunde-Transporter landete nach dem Unfall auf dem Dach. Die Fahrerin kam mit schweren Verletzungen in die Klinik​

Auf dem Pick-Up der Rettungshundestaffel befand sich eine Hundetransportbox mit zwei Weimaraner Rettungshunden und einem Welpen. Durch den Unfall löste sich die Box vom Auto, landete ebenfalls im Straßengraben und öffnete sich.

Während die schwer verletzte 35-jährige Frau von der Feuerwehr aus dem völlig zerstörten Auto befreit werden musste, hauten die beiden Weimaraner, durch den Unfall traumatisiert, von der Unfallstelle ab. Der Welpe konnte durch ein dahinter fahrendes Begleitfahrzeug der Rettungshundestaffel unverletzt in Obhut genommen werden.

Eines der Hundegeschirre der Rettungshundestaffel liegt am Unfallort im Gras

Doch die Flucht der anderen beiden Tiere endete für einen Vierbeiner tragisch: Denn die Hunde liefen auf der A 9 dem Verkehr entgegen. Dort wurde nach etwa zwei Kilometern eins der Tiere von einem Auto erfasst und getötet. Der zweite Hund lief einer Familie in der nahen Ortschaft Eineborn zu und wurde konnte dort in Obhut genommen.

 Die 37-jährige Beifahrerin wurde zum Glück nur leicht verletzt. Die fünfköpfige dänische Familie, die aus dem Urlaub auf dem Weg nach Hause war, kam mit dem Schrecken davon und blieb unverletzt.

Im Stau nach dem Unfall ereignete sich ein Auffahrunfall mit vier Fahrzeugen, bei dem niemand verletzt wurde. Jedoch musste die Fahrbahn wegen der Bergung und des Bindens auslaufender Betriebsstoffe gesperrt werden.

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