Tierquälerei in Brücken: Fünf Katzenbabys in verschnürter Plastiktüte ausgesetzt

19.11.2020 15:31

Nach mehreren Fällen von Tierquälerei in Brücken-Hackpfüffel hat die Tierrechtsorganisation Peta eine Belohnung von 1.000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zu dem oder den Tätern führen. Die Fälle hatten Anfang Oktober bei Tierschützern für Entsetzen gesorgt. Wie berichtet, hatten Spaziergänger zunächst fünf Katzenbabys winselnd in einer verschnürten Plastiktüte unweit des Sportplatzes entdeckt.

Wenige Tage später wurden noch einmal zwei nur wenige Tage alte Stubentiger gefunden. Auch sie waren in einer verschnürten Plastiktüte an einem Feldweg nur unweit des ersten Fundortes abgelegt worden. In unmittelbarer Nähe lagen zudem mehrere Plastiktüten mit Skeletten.

Ausgesetzte Katzen suchen ein neues Zuhause

Der Tierschutzverein Sangerhausen nahm sich der Katzenbabys an und päppelte diese auf. „Einige der Kätzchen suchen noch ein Zuhause“, sagte Stefanie Müller, Vorsitzende des Tierschutzvereins. Zudem wurde bei der Polizei Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz erstattet. Die Beamten haben inzwischen mit der Ermittlungsarbeit begonnen. „Die ersten Befragungen haben wir bereits durchgeführt“, sagte Steffi Schwan, Pressesprecherin des Polizeireviers Mansfeld-Südharz. Konkrete Tatverdächtige gebe es jedoch noch nicht. Dagegen verfolge man einige Spuren. Unter anderem stammt eine der verwendeten Plastiktüten aus einem Sangerhäuser Supermarkt. In ihr waren ursprünglich Tomaten verpackt, auch der sogenannte Barcode war noch gut erhalten.

Zudem haben die Tierschützer erste Hinweise auf die Täter entgegengenommen und an die Ermittler weitergeleitet. „Wir sind natürlich für jeden Tipp dankbar“, sagte Müller mit dem Hinweis, dass diese auf Wunsch auch vertraulich behandelt würden. „Immer wieder werden kleine Katzenbabys skrupellos getötet oder ausgesetzt, weil die Muttertiere nicht kastriert sind. Diese schreckliche Tat muss aufgeklärt und der oder die Täter umgehend gefunden werden“, so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei Peta.

Empfindliche Strafen bei Verstoß gegen den Tierschutz

„Der herzlose Katzenhalter hätte genug Verantwortungsbewusstsein zeigen und ein Tierheim oder einen Tierschutzverein um Hilfe bitten müssen. Die Samtpfoten auf solch grausame Weise auszusetzen und dadurch dem Tod zu überlassen, ist tierschutzwidrig und muss bestraft werden.“ Und die Strafen sind empfindlich. Denn wer einem Wirbeltier erhebliche Schmerzen oder Leid zufügt, der kann mit einer Geldbuße und in besonders schweren Fällen sogar mit einer Gefängnisstrafe bis zu drei Jahren belegt werden.

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