Tierschützer in Aufruhr: Sachsen schließt Wolfs-Büro in der Lausitz

23.05.2019 10:58

Sachsens Wölfe sorgen seit 2000 für Angst und große Diskussionen unter der Bevölkerung, Jägern und Tierhaltern

Weißwasser – Die Ausbreitung der Wölfe im Freistaat (heute 18 Großrudel und vier Paare) – das „Kontaktbüro Wölfe in Sachsen“ machte seit 15 Jahren dafür Werbung.

Drei Biologinnen in Rietschen sammelten Fakten, informierten Tierhalter und Öffentlichkeit. Nun schließt der Freistaat das Büro in der Lausitz. Das ist die Folge der neuen Sächsischen Wolfsmanagementverordnung (SächsWolfMVO) und sorgt für großen Ärger bei Sachsens Tierschützern.

Sachsens BUND-Chef Prof. Dr. Dr. Felix Ekardt (47) verärgert: „Der Wolf ist in Sachsen eines der umstrittensten Umweltthemen. Aufklärung ist nötig. Die Schließung kommt zur falschen Zeit.“ Wolf-Experte Volker Kurz (46, „Gesunde Zukunft“) ergänzt: „Schade, dass sich kompetente Fachfrauen nun neue Jobs suchen müssen.“

Hier im Komplex Erlichthof zu Rietschen hatte das „Kontaktbüro Wölfe in Sachsen“ seinen Sitz​

Auf der anderen Seite die Wolfsgegner um Forstwirt Christian Lissina (66), Chef des Vereins „Sicherheit und Artenschutz“. Er sagt zu BILD: „Endlich ist die Wolfs-Propagandamaschine abgestellt, die stets die Gefahren dieser Bestien für Nutztiere und Mensch verharmloste.“

Mitte Juni will Sachsen dafür in Deutschenbora (Kreis Meißen) die dem Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) unterstellte „Fachstelle Wolf“ eröffnen.

„Sie ist bei Nossen zentral gelegen, bekommt sechs Mitarbeiter. Diese werden neben der Öffentlichkeitsarbeit auch die bislang durch die Landkreise erfolgte Rissbegutachtung bei Wolfsrissen von Nutztieren und die Förderung präventiver Maßnahmen übernehmen“, erklärt Sprecher Frank Meyer (59) vom Umweltministerium.

Die Politik erhofft sich durch diese beim Freistaat angesiedelte Fachstelle mehr Akzeptanz für das mit Millionen Euro geförderte Wolfs-Programm bei der Bevölkerung.

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