Toter Hund mit Strick um Pfoten gefunden: Peta setzt Belohnung aus - doch es gibt Zweifel

06.05.2019 12:38

Peta ist auf Tätersuche. Dabei ist noch nicht einmal eindeutig geklärt, ob es überhaupt eine Straftat ist, die einen Mischlings-Hund das Leben gekostet hat. Der Vorfall liegt schon eine Weile zurück.

An einem Montag im Februar war der tote Hund, der gefesselt worden war, an einem Feldweg zwischen den Nienburger Ortsteilen Latdorf und Grimschleben gefunden worden.

Tierschutzorganisation bietet 1.000 Euro, wenn der Urheber entdeckt wird

Jetzt kommt die Angelegenheit nochmals ins Rollen. Denn Peta, ein Verein, der sich als größte Organisation in Deutschland bezeichnet, die sich für die Rechte von Tieren einsetzt, will eine Belohnung aussetzen: 1.000 Euro, wenn derjenige entdeckt wird, der den Hunddort abgelegt hat. Denn nach Auffassung der Organisation wurde das Tier zu Tode gequält. „Der ehemalige Halter, der den Hund einfach ,entsorgt‘ hat, muss gefunden und zur Rechenschaft gezogen werden“, so Judith Pein im Namen von Peta.

„Es muss ermittelt werden, welches Leid dem Tier zugefügt wurde und wie der Hund gestorben ist. Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.

Dem Hund waren mit einem Strick die Pfoten zusammengebunden

Außerdem muss geklärt werden, ob sich noch weitere Vierbeiner in der Obhut dieses Tierquälers befinden.“ Dem Tier seien mit einem Strick die Pfoten zusammengebunden worden. Die Polizei nahm die Ermittlungen auf, so Peta. „Da der Tierquäler bislang nicht gefunden wurde, setzt Peta nun eine Belohnung in Höhe von 1.000 Euro für Hinweise, die ihn überführen, aus“, heißt es weiter.

Dass es Tierquälerei war, kann die Polizeinicht bestätigen. „Wenn es Hinweise gibt, dann nehmen wir diese auf“, so die Polizei auf Nachfrage. Zweifel an der Version von Peta hat das Ordnungsamt Nienburg.

Es war zweifellos ein trauriger Anblick, sagt Mitarbeiterin Angela Müller, die an diesem kalten Februartag zu dem Feldweg zwischen Latdorf und Grimschleben gerufen wurde. Am Rand des Weges in der Nähe des Hünengrabes lag der tote Hund. „Das vergisst man nicht“, sagt die Latdorferin, die selbst einen Hund zu Hause hat.

Ein Spaziergänger hatte den Kadaver entdeckt und das Ordnungsamt informiert

Der Hund lag steif gefroren am Rand. Er war, so die Schätzung von Angela Müller, am Wochenende dort abgelegt worden. Ein Mann, der mit seinem Hund spazieren gegangen war, hatte das tote Tier gefunden und das Ordnungsamt informiert.

„Es sah so aus, als ob jemand den Hund dort abgelegt hat, nachdem dieser gestorben war“, sagt die Mitarbeiterin des Ordnungsamtes. Die Stricke könnten auch dazu gedient haben, das tote Tier beim Transport festzubinden. Anzeichen von Misshandlungen oder Unterversorgung habe es nicht gegeben. Nachfragen in der Umgebung, ob jemand den Hund kennt, hätten keinen Erfolg gehabt, so Angela Müller.

Zeugen, die das Tier wiedererkennen, können sich bei Peta unter 01520/7373341 oder über die Homepage www.peta.de melden.

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Peta Deutschland wurde Ende 1993 gegründet und ist eine Partnerorganisation von Peta USA, der mit über sechseinhalb Millionen Unterstützern weltweit größten Tierrechtsorganisation, heißt es auf der Vereins-Homepage.

Peta bringe bei ihren Tierschutz-Aktionen Wissenschaftler und die Organe der Rechtsprechung zusammen, um die Misshandlungen von Tieren zu unterbinden, wirbt der Verein. In den vergangenen Jahren ist vor allem im Heimatland USA immer wieder der Vorwurf aufgetaucht, dass Peta selbst an Aktionen zum Töten von Tieren beteiligt ist. (mz)

Quelle