Tropische Riesenzecke überträgt Fleckfieber

16.08.2019 16:42

Sie ist bis zu dreimal so groß wie unsere heimische Zecke und extrem gefährlich: die tropische Hyalomma-Zecke! Und erstmals soll jetzt in Deutschland ein Mensch durch den Stich der Riesenzecke an Zecken-Fleckfieber erkrankt sein.

In der Zecke, die den Mann gestochen hatte, sei der betreffende Erreger nachgewiesen worden, teilte die Universität Hohenheim in Stuttgart am Mittwoch mit. Ein Pferdehalter aus dem Raum Siegen (Nordrhein-Westfalen) hatte sich Ende Juli durch eine Hyalomma-Zecke angesteckt. Er konnte erfolgreich mit Antibiotika behandelt werden.

Die Hyalomma-Zecken stammen aus den Trocken- und Halbtrockengebieten von Afrika, Asien und Südeuropa - von Spanien über Italien bis zur Türkei. Von den hiesigen Zecken wie etwa dem Gemeinen Holzbock kann man sie leicht unterscheiden: Sie sind mit bis zu zwei Zentimeter Länge wesentlich größer und haben auffällig gestreifte Beine.

„Damit wissen wir jetzt nicht nur sicher, dass die Hyalomma-Zecke auch Menschen sticht“, sagte Prof. Dr. Ute Mackenstedt, Parasitologin an der Universität Hohenheim. „Nun ist auch deutlich, dass eine Übertragung des Zecken-Fleckfiebers durch die Tiere möglich ist“, so die Forscherin. Der Fall des Pferdehalters aus dem Sauerland wird aber offiziell als Verdachtsfall behandelt, weil ein Direktnachweis des Erregers am Patienten nach Angaben der Experten nicht möglich war. Dennoch sind sie sich sicher, dass es sich bei dem Fall um Zecken-Fleckfieber handelt.

Zecken-Fleckfieber führt beim Menschen zu Hautausschlag und dem Gefühl erhöhter Temperatur, zu Kopf- und Muskelschmerzen sowie extremen Gelenkschmerzen.

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