Trump gewinnt in New Hampshire – fünf Lektionen aus seinem Durchmarsch bei den ersten Vorwahlen

25.01.2024 10:02

Nach seinem Sieg in New Hampshire ist Donald Trump so gut wie sicher der Kandidat der Republikaner. Favorit bei den Präsidentschaftswahl im November ist der trotzdem nicht. Die Analyse des stern-Korrespondenten.

Noch nie in der Geschichte hat ein Kandidat der Oppositionspartei die US-Vorwahlen so dominiert wie Donald Trump. Oft zog sich die Entscheidung bis in den Mai oder Juni hin und andere Bundesstaaten bekamen die Chance, ein Wort mitzureden. In diesem Jahr ist alles anders. 57.000 Stimmen für Trump im kleinen Iowa und 170.000 im kleinen New Hampshire waren genug, um der republikanischen Konkurrenz zu zeigen: Trump ist unschlagbar. 

Fünf Lektionen daraus:

1. Die Republikaner sind die "Party of Trump"

Wenn es einen letzten Beweis seiner Allmacht bedurft hätte, so hat der 77-jährige diesen bei den Vorwahlen geliefert. Schon die Caucuswahlen in Iowa gewann er locker und drängte fast alle Konkurrenten aus dem Rennen: Vivek Ramaswamy, Chris Christie, vor allem Ron DeSantis, der eine Art junger Trump sein wollte. Nun erledigte Trump auch die Außenseiterin Nikki Haley in einem Staat, der eigentlich bekannt ist für seine Vorliebe für Außenseiter. Ob sie tatsächlich noch bei den nächsten wichtigen Vorwahlen in ihrem Heimatstaat South Carolina am 24. Februar antritt, muss sich zeigen. Zumindest hat sie etwa 45 Prozent ergattert und eine Blamage verhindert.

Trumps Triumph ist umso erstaunlicher, weil er nach dem Sturm aufs Kapitol am 6. Januar 2021 erledigt schien und bei den Midterm-Wahlen 2022 für den Misserfolg der Republikaner verantwortlich gemacht wurde. Aber Trump versteht es wie kein anderer, jede Schuld von sich zu weisen, Gegner fertigzumachen und Günstlinge um sich zu scharen. Er hat fast alle republikanischen Kongressabgeordneten hinter sich gebracht, dazu zahlreiche Gouverneure, Senatoren – und vor allem die Parteibasis. Trump ist der unumschränkte Herrscher bei den Republikanern, mächtiger als je zuvor. Er selbst spricht nur noch selten von der Partei. Er spricht lieber von der MAGA-Bewegung – "Make America Great Again".

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