Um Energie zu sparen: Deutsche Supermarkt-Kette fordert von der Regierung kürzere Öffnungszeiten in ganz Deutschland

22.09.2022 12:44

Öffnungszeiten bis 22 Uhr oder noch länger? In vielen Bundesländern ist das längst eine Selbstverständlichkeit. Doch in der Energiekrise streben einige Märkte wieder kürzere Öffnungszeiten an.

Auch dem deutschen Einzelhandel stehen schwierige Zeiten bevor: Die steigenden Energiepreise dürften die Betriebskosten in die Höhe schnellen lassen, zudem leiden viele Märkte unter Personalmangel. Thomas Gutberlet, Geschäftsführer der Lebensmitteleinzelhandelskette Tegut (rund 290 Filialen mit ca. 7.700 Mitarbeitern), spricht sich deshalb für kürzere Öffnungszeiten aus – in ganz Deutschland.

Gutberlet hat deshalb laut Bericht der "Lebensmittelzeitung" einen Brief an die Regierungen der 16 Bundesländer verfasst, in dem er seinen Vorschlag unterbreitet. Seine Begründung: "Kurzfristig würde eine Reduzierung helfen, Energie zu sparen. Langfristig würde es das Berufsbild im Einzelhandel wieder attraktiver machen."

Konkreter wird der Chef des Unternehmens mit Sitz im hessischen Fulda noch nicht. "Grundsätzlich geht es uns darum, das Thema der Ladenöffnungszeiten wieder ins Gespräch zu bringen und mit der Öffentlichkeit neu zu verhandeln", sagte er der "Lebensmittelzeitung".

Öffnungszeiten sind Ländersache 

Eine Orientierung könnte allerdings das Ladenschlussrecht in Bayern geben. Dort müssen Geschäfte um 20 Uhr schließen, während in den anderen Bundesländern viele Läden länger geöffnet haben, seit das Ladenschlussrecht 2006 Ländersache wurde.

Lediglich für "digitale Kleinstsupermärkte" – also Märkte ohne Verkaufspersonal, in denen die Kund:innen ihren Einkauf selbst einscannen – gibt es in Bayern eine Ausnahme.

Doch auch Anbieter in anderen Bundesländern besinnen sich wieder auf kürzere Öffnungszeiten.  So schließt ein selbstständiger Kaufmann aus Baden-Württemberg seine 16 Edeka-Filialen nun jeden Mittwoch bereits um 13 Uhr statt wie bisher um 20 Uhr.

Grund war hier allerdings nicht in erster Linie die Energiekrise, sondern die Personalsituation. Seine Mitarbeiter:innen seien "an der Belastungsgrenze", sagte Hieber. 

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