Ungarn wappnet sich gegen steigenden Migrationsdruck

23.01.2020 11:32

Wegen des steigenden Migrationsdruckes hat Ungarn erst kürzlich das Militär an seinen Grenzen verdoppelt. Seit Montag patrouilliert auf dem serbisch-ungarischen Grenzfluss Theiß jetzt auch ein Militärschiff gemeinsam mit der Grenzpolizei. Denn die Zahl der Migranten, die versuchen, illegal, mit Booten ungarisches Staatsgebiet zu erreichen, steigt täglich.

Weil die Polizei das alleine nicht mehr bewältigen konnte, forderte sie die Hilfe des Militärs an. Das Patrouillenboot „Baja“ kontrolliert nun regelmäßig den Flussabschnitt um Szeged. Das Schiff wurde auf dem Landweg vom Budapester Militärhafen nach Kisköre an die Theiß gebracht.

100.000 auf der Balkanroute im Anmarsch

In den ersten 12 Tagen des neuen Jahres versuchten 1.630 Migranten illegal nach Ungarn zu kommen, teilte das Innenministerium in einer Pressekonferenz mit. Im letzten Jahr konnte Ungarn 17.200 solcher illegalen Übertritts-Versuche abwehren.

Aktuell seien rund 100.000 Migranten auf dem Weg nach Westeuropa und immer mehr nähern sich der ungarischen Grenze. Sie treten dabei in großen Gruppen auf und versuchen ihr Glück zu Fuß, per Taxi, über den Fluss oder sie graben Tunnels. Zwei davon wurden bereits aufgespürt und versiegelt. Nach Informationen der EU-Grenzschutzorganisation Frontex habe sich 2019 die Zahl der Migranten entlang der Balkanroute verdoppelt.

Warnung vor „einsickernden“ Terroristen

Es bestehe die Gefahr, dass sich unter diese Migranten Terroristen mischen, sagte der zuständige Staatssekretär Károly Kontrát. Er betonte erneut, dass die EU seine Außengrenzen besser schützen müsse. Ungarn sei jedenfalls für alle eintretenden Fälle gut gerüsgtet, die Ungarn seien sicher, fügte er hinzu. Er betonte erneut, dass Ungarn auch weiterhin den EU-Vorschlag zur Verteilung oder Neuansiedlung von Migranten innerhalb der EU nicht unterstützen wird.

Migration „verhindern“ nicht „managen“

Der ungarische Innenminister forderte schon im Dezember des Vorjahres, Migration zu „verhindern“ und nicht, wie EU und UNO es ausdrücken, „zu managen“. Es sei auch begrüßenswert, wenn die EU-Grenzschutzorganisation Frontex gestärkt werde und die EU-Mitgliedstaaten im Kampf gegen illegale Migration unterstützen. Dabei dürfe aber die Souveränität der Mitgliedstaaten und ihre eigenen Grenzschutz-Bemühungen nicht verletzt werden.

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