Vittel: Nestlé Waters pumpt Wasser – Einwohner müssen Trinkwasser aus einer Pipeline beziehen

24.08.2018 11:38

Vittel: Nestlé Waters pumpt Wasser – Einwohner müssen Trinkwasser aus einer Pipeline beziehen

Während Kapstadt knapp einer Katastrophe entgeht, der Wassernotstand in Deutschland ausgerufen wird und in Kalifornien und Australien die Wasser-Reserven schwinden, liefert sich Nestlé eine Schlammschlacht mit der französischen Gemeinde Vittel. Nun eskaliert die Situation.

 

Im 5000-Einwohner-Örtchen Vittel ist die Lage eskaliert. Nestlé Waters liefert sich einen Kampf mit den Bürgern Vittels um das Wasser. Während Nestlé Waters rund 750 Millionen Liter Wasser jährlich aus dem Boden von Vittel schöpft, sollen die Einwohner künftig ihr Trinkwasser aus einer 15 Kilometer langen Pipeline bekommen – und zwar, weil der Grundwasserspiegel jährlich um 30 Zentimeter sinkt. „Das ist als würde man Menschen am Atlantik vorschreiben, in einem Pool mit Wasser aus dem Mittelmeer zu baden“, schimpfen nun die Umweltschützer und Kommunalpolitiker, schreibt „tagesschau.de“.

Profitieren tut Vittel, obwohl ein Lebensmittelgigant das Wasser der Stadt abpumpt, nicht. Nestlé besitzt nämlich die Wasserrechte, berichtet „Focus Online“. „Frontal 21“ hat über die kritische Lage berichtet, woraufhin sich der Konzern nur, laut „Focus Online“, wie folgt äußert: „Freiwillig haben wir die Wasserentnahme schrittweise um 20 Prozent reduziert. Damit liegen wir bei 750.000 Kubikmeter pro Jahr, 1.000.000 Kubikmeter sind uns von den Behörden genehmigt worden.“

Für die Einwohner soll nun aber die Pipeline zur Verfügung stehen. Die Pipeline finanziert jedoch nicht Nestlé, sondern soll von den Steuergeldern der Dorfeinwohner bezahlt werden. Derzeit ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen eine Lokalpolitikerin wegen des Verdachts auf Lobby-Arbeit für Nestlé. Sie solle die Interessen des Unternehmens und nicht das der Bürger gestärkt haben. Äußerungen gibt es laut „Focus Online“ weder vom Bürgermeister noch von Nestlé.

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