Die Wildkamera lieferte das Bild direkt aufs Handy des Jägers: der Wolf packt den jungen Rothirsch am Hals
Celle – Das hat man so noch nicht im Foto gesehen: Ein Wolf packt mit seinen scharfen Zähnen einen jungen Hirsch am Hals und beißt ihn tot.
Eine solche Wildkamera liefert die Bilder direkt per MMS zum Besitzer. Sie löst aus, wenn Bewegung vor der Linse ist – auch nachts
Die Schwarz-weiß-Aufnahme machte eine fest installierte Wildkamera eines Jägers, abends um 22.30 Uhr an einem Acker bei Celle in der Lüneburger Heide (Niedersachsen).
So fanden Jäger das gerissene Tier: kopfabwärts bis zum Rumpf aufgefressen
Zwei Tage später fanden Jagdfreunde den anderthalbjährigen Rothirsch fast völlig aufgefressen als Skelett. Den Vorfall meldeten sie sofort den zuständigen Behörden.
Stefan Nilles (45) vom Wolfsbüro des Umweltministeriums Niedersachsen: „Wenigstens hat der Wolf in dem Fall gemacht, was er machen soll: Wild im Wald jagen. Von Nutztieren können wir ihn nur fern halten, wenn er durch Stromzäune eine gewischt kriegt.“
Ein Schäfer schließt seinen elektrischen Weidezaun zum Schutz vor Wölfen
Gerade die Bilder von gerissenen Schafen, Kühen, Pferden führen immer wieder zu Streit zwischen Landwirten und Naturschützern.
Das sagt der Jagdverband
Klartext deshalb vom Jagdverbands-Sprecher, Biologe Torsten Reinwald (48): „Da hilft keine Natur-Romantik. Wenn Wölfe sich auf Weidetiere spezialisieren, darf es kein Tabu sein, sie zu töten. Denn sie geben das Verhalten ihrem Nachwuchs weiter, der dann später auch Tiere in einem Revier bis zu 1000 Kilometer entfernt anfällt.“
Ein Wolf durch das Zielfernrohr eines Jägers gesehen
Muss der Mensch Angst vorm Wolf haben? Der Jagdverbands-Sprecher: „Nach den harten Fakten sind Angriffe sehr selten. Wird der Wolf als Fleischfresser aber in die Enge getrieben, wird er nochmal zu einer anderen Bedrohung als ein Wildschwein.“
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