Vorhofflimmern – wenn das Herz aus dem Takt gerät

25.03.2018 23:04

Unermüdlich pumpt unser Herz Blut durch unseren Körper. Kein Wunder, dass unser Herz, wenn wir älter werden, ab und zu aus dem Takt gerät. Diagnose: Vorhofflimmern.

Bei einem normalen Sinusrhythmus schlägt ein Herz bei Erwachsenen zwischen 60 und 100 Mal pro Minute. Wenn der Vorhof flimmert, stolpert das Herz. Lesen Sie hier, woran Sie einen unregelmäßigen Herzschlag erkennen und was Sie selbst tun können.

Was ist Vorhofflimmern?

Bei dieser Erkrankung gerät der Herzschlag aus dem gewohnten Rhythmus. Das Herz schlägt unregelmäßiger, meistens schneller. Wenn der Vorhof flattert, dann pumpt das Herz das Blut nicht mehr komplett in die Herzkammer. Teilweise kommt der Blutkreislauf zum Erliegen. Es können sich Blutgerinnsel bilden. Gelangen diese über das Blut ins Gehirn, lösen sie dort möglicherweise einen Schlaganfall aus. Das Flimmern der Vorkammer ist bei Erwachsenen weltweit die häufigste chronische Herzrhythmusstörung. Frauen und Männer sind gleichermaßen betroffen. In Deutschland leiden bis zu zwei Millionen Patienten an dieser Herzrhythmusstörung.

Was sind die Symptome bei Arrhythmie?

Vorhofflimmern geht mit verschiedenen Symptomen einher. Selten treten alle Symptome gleichzeitig auf.

Typische Anzeichen sind:

  • Herzrasen
  • Herzstolpern
  • Brustschmerzen
  • Atemnot
  • eingeschränkte körperliche Belastbarkeit
  • Abgeschlagenheit
  • innere Unruhe
  • Schwitzen
  • Schwindel
  • Gefühl der Beklemmung
  • Angst

Nicht immer deuten Betroffene die unterschiedlichen Symptome als Anzeichen einer Herzrhythmusstörung. Denn diese sind bei einigen stark, bei anderen aber weniger stark ausgeprägt. Manchmal fehlen einige Symptome auch völlig.

Wie erkenne ich eine Herzrhythmusstörung?

Zahlreiche Menschen leben mit Vorhofflimmern, ohne davon zu wissen. Bei vielen Betroffenen bleiben nämlich die typischen Anzeichen wie Herzrasen oder Brustschmerzen völlig aus. Das anfallartige (= paroxysmale) Vorhofflimmernverläuft nämlich zu rund 70 Prozent ohne weitere Beschwerden.

Nicht selten bleibt das sogenannte asymptomatische Vorhofflimmern deshalb unerkannt. Die Folge: Notwendige therapeutische Maßnahmen wie der Einsatz von Blutverdünnern können nicht rechtzeitig eingeleitet werden. Oder das Herzflimmern wird nur rein zufällig im Rahmen einer ärztlichen Untersuchung entdeckt. Oder noch schlimmer: Die Herzrhythmusstörungen machen sich durch folgenschwere Komplikationen wie einen Schlaganfall bemerkbar.

Was tun gegen Herzrhythmusstörungen?

Fachärzte fordern seit längerem ein regelmäßiges Screening aller Menschen über 70 Jahre. Durch ein EKG und die Messung des Blutdrucks soll Vorhofflimmern frühzeitig erkannt und dadurch das Schlaganfallrisiko gesenkt werden.

Am besten, Sie konsultieren einen Arzt, wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Herz aus dem üblichen Takt geraten ist. Und nutzen Sie die von der Kasse bezahlten Vorsorgeuntersuchungen zur Frequenzkontrolle. So kann Ihr Arzt frühzeitig die richtige Diagnose treffen.

Außerdem gibt es einige Dinge, die Sie selbst gegen Vorhofflattern tun können:

  • Ernähren Sie sich ausgewogen.
  • Bewegen Sie sich täglich.
  • Reduzieren Sie überflüssige Pfunde.

Beim wem treten Herzrhythmusstörungen besonders häufig auf?

Herzrhythmusstörungen können jeden treffen. Besonders oft betroffen sind Personen, die an folgenden Problemen leiden:

  • Bluthochdruck
  • Herzklappenfehler
  • koronare Herzkrankheit
  • Herzmuskelschwäche
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • übermäßiger Alkoholkonsum
  • unregelmäßiger Herzschlag in den Wechseljahren

Wie wird Vorhofflattern behandelt?

Bei Herzrhythmusstörungen verschreibt Ihnen Ihr Kardiologe herzstabilisierende Tabletten und blutverdünnende Medikamente. Diese sollen verhindern, dass sich Gerinnsel bilden. Manchmal reicht das nicht aus. Dann versucht der behandelnde Arzt, das Herz durch Stromimpulse neu einzutakten. Auf der Website des Kompetenznetzes Vorhofflimmern finden Sie weitere Informationen, Tipps und Ansprechpartner.

 

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