Warteschlange der Berliner Tiertafel ist vor Öffnung schon 100 Meter lang

05.06.2023 13:46

Bei der Berliner Tiertafel erhalten Bedürftige eine Grundversorgung für ihre Tiere. Durch steigende Kosten nehmen mittlerweile über 3000 Menschen das Angebot in Anspruch – und jeden Tag werden es mehr. Unsere PETBOOK-Redakteurin Louisa Stoeffler war vor Ort und begleitete die Helfer bei ihrer Arbeit. Ein Tag unter der Armutsgrenze.

Es ist ein sonniger Samstag im Frühling. Der gelbe Bus der Berliner Verkehrsbetriebe hält schnaufend am Prerower Platz in Hohenschönhausen und spuckt Menschen aus, die ins große Einkaufszentrum auf der anderen Straßenseite wollen. Es herrscht ein buntes Treiben, doch nur wenige Meter weiter in Richtung des Kinos sieht man bloß noch vereinzelt Einkäufer. Hier zeigt sich eine ganz andere Realität: Eine Schlange unterschiedlichster Menschen reiht sich vor der Berliner Tiertafel auf. Sie sitzen auf mitgebrachten Klappstühlen, frühstücken, unterhalten sich mit Bekannten und haben Tiere dabei – so viele Tiere. Da steht ein Schäferhund neben einem American Bullterrier. Ein Pinscher sitzt auf dem Arm einer Frau, die mit ihrer Bekannten Ukrainisch spricht.

In dem bunten Durcheinander fallen eine Frau und ihr Labrador sofort ins Auge, denn die Hündin hat eine große Beule am rechten Vorderbein. Sie zieht die Aufmerksamkeit aller auf sich. Man hört es mal leise, mal lauter flüstern: „Oh man, schau dir das mal an. Dass der Hund noch laufen kann!“ Als ich die beiden anspreche, nimmt Hündin Sheila sofort Kontakt auf, stupst meine zur Begrüßung ausgestreckte Hand mit ihrer Nase. Ihre Besitzerin Frederike ist neu hier, erzählt sie mir. Sie will unbedingt zum Tierarzt. Zwei Stunden ist sie dafür von Potsdam nach Berlin gefahren.

Bevor sie herkam, hatte sie viele Tierschutzorganisationen angeschrieben und nach Hilfe gesucht. Immer wieder wurde sie hierhin verwiesen. Bei der Berliner Tiertafel solle ihr geholfen werden. „Bei der Tafel, wo ich sonst immer hingehe, habe ich nur einmal eine Packung Frolic bekommen“, erzählt sie mir. Das Angebot der Tiertafel scheint das einzige vergleichbare in der Region.

Schlange vor Berliner Tiertafel schon eine Stunde vor der Öffnung 100 Meter lang

Frederike ist eine unter Hunderten von Menschen, die heute auf die Hilfe von der Tiertafel hoffen. Die Schlange vor dem Gebäude der Hilfseinrichtung ist 100 Meter lang, viele haben Handwagen und leere Tüten dabei, trinken aus Thermoflaschen, schwatzen. Derbstes Berlinerisch, tätowierte Arme, ein liebevolles Tätscheln am Hals eines Mischlingsrüden, der bereits grau um die Schnauze geworden ist. Alte und kranke Hunde. Mittendrin eine stille, schwarze Katze in einer Box. Die Tiertafel öffnet in einer Stunde.

Als Helfer darf ich bereits vorher rein. Drinnen angekommen, werde ich freundlich begrüßt. Viola Ziegan, Zweite Vorsitzende vom Verein der Berliner Tiertafel zeigt mir die Räumlichkeiten, erklärt mir den Ablauf des Tages, stellt mich den ehrenamtlichen Helfern beim gemeinsamen Frühstück vor. Dankend nehme ich einen Kaffee an, winke zum Frühstück aber ab. Ich habe ja schon zu Hause gegessen. „Wir auch“, schallt es lachend durch den Raum. Wenige Stunden später kann ich verstehen, wozu die Mitarbeiter der Tiertafel die zusätzliche Energie durch ein zweites Frühstück brauchen.

Ehrenamtliche Arbeit „um den Tieren zu helfen“

Die Mitarbeiter der Tiertafel arbeiten unter der Woche alle in Vollzeit. Keiner hat beruflich etwas mit Tieren zu tun. Warum sie diese ehrenamtliche Arbeit noch zusätzlich nach einer langen Arbeitswoche machen? „Um den Tieren zu helfen.“ Um 10.30 Uhr, nachdem sich alle gestärkt haben, geht es zur Ansprache, die Aufgaben für den Tag werden verteilt. Wer sich noch nicht begrüßt hat, umarmt sich, spricht kurz miteinander. Man kennt sich gut.

Ab 10.48 Uhr klopft es an der Glastür. Die Nutzer der Tiertafel probieren vorab hereinzukommen. Denn so nennt man die Bedürftigen hier. Sie sind keine Kunden, wie sie beim Jobcenter genannt werden. Sie sind Menschen, die das Angebot der Tiertafel nutzen, um ihre Tiere versorgen zu können.

Die Menschen in der Schlange draußen werden immer lauter, als sie die Mitarbeiter der Tiertafel sehen – sie sind ja schon da. Plötzlich tut sich was in der Schlange: wie von selbst formen sich zwei Linien. Eine Anweisung dazu gab es nicht, offenbar koordinieren die regelmäßigen Nutzer selbst die Warteschlangen. Menschen ab 70 Prozent Schwerbehinderung erhalten zuerst Einlass und gruppieren sich mit ihren Gehhilfen vor dem Eingang. Neuanmeldungen haben eine eigene Schlange. Die ist zwar nun etwas kürzer, jedoch immer noch scheinbar unendlich lang.

3000 registrierte Nutzer, jeden Monat werden es mehr

Insgesamt hat die Berliner Tiertafel etwa 3000 registrierte Nutzer. Davon erscheinen regelmäßig 200 – 250 zur monatlichen Futterausgabe. Seit der Energiekrise und der gestiegenen Inflation gibt es etwa 25 Neuanmeldungen bei jeder einzelnen Ausgabe. Diese findet zweimal im Monat statt. Einmal für Geflüchtete aus der Ukraine, einmal für Anwohner aus der Umgebung. Doch eine Dolmetscherin ist auch heute dabei – „für den Fall.“

Endlich ist es 11 Uhr. Die Mitarbeiter der Tiertafel sind auf ihren Plätzen, sortieren noch einige der Sach- und Futterspenden, die bei der Vorbereitung übrig geblieben sind – der Tag der Ausgabe wird akribisch vorbereitet. Futter wird vorab portioniert, ebenso wie Katzenstreu. Dann öffnen sich endlich die Türen.

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Größte Angst von Halterin – das Therapietier verlieren

Als Erste betritt Hündin Milly den Raum. Sie ist ein aufgeweckter schwarz-weißer Terrier. Ganz selbstverständlich durchstreift sie den Raum, läuft die verschiedenen Stationen ab, begrüßt die ehrenamtlichen Helfer. Man kennt und liebt „die Kleine“ hier. Ihre Halterin Iris Zabel kommt auf ihren Rollator gestützt durch die Tür hinter der Hündin her und begibt sich zu dem Tresen der Anmeldung, während eine Mitarbeiterin Millys Karte heraussucht.

Iris Zabel ist Rentnerin, hat zuvor als Krankenpflegerin gearbeitet, bis sie ihrem Job aufgrund psychischer Probleme nicht mehr nachgehen konnte. Seitdem ist Therapiehund Milly ihr Lebensinhalt, aber die Rente reicht nicht, um sich und Milly ausreichend zu versorgen. „Ohne Milly würde ich vielleicht alle zwei Wochen mal auf die Straße gehen“, gesteht sie mir. Sie leidet unter einer posttraumatischen Belastungsstörung, bekommt ihre Panikattacken aber in den Griff. Milly hilft ihr dabei. Ihre schlimmste Angst? Ihr Tier zu verlieren.

Wird Sheila bei der Berliner Tiertafel angenommen?

Der reguläre Betrieb der Tiertafel wirkt auf den ersten Blick chaotisch, aber doch effizient und organisiert. Frederike kommt als eine der nächsten Nutzer durch die gläserne Tür. Ich begleite sie durch ihre Anmeldung. Eine Mitarbeiterin der Tiertafel gibt ihr einen Anmeldebogen, auf dem sie aufgeregt ihre Daten einträgt: „Ich hasse Papierkram“ lacht sie schüchtern.

Die Labradorhündin ist 2013 geboren und lebte zuvor beim Nachbarn. Sie habe sich manchmal um sie gekümmert, als es ihm nicht mehr gut ging, erzählt sie mir. Ihr Nachbar „aus dem Obdach“ habe seinen Job verloren und habe sich nicht mehr richtig um die Hündin gekümmert. Nun sei er in Haft. „Sie hat mindestens fünf Kilo mehr gewogen, als sie zu mir kam“, berichtet sie mir. „Und als sie angefangen hat abzunehmen, kam das da zum Vorschein“, nickt sie zu der Wulst am Bein von Sheila.

Seit drei Monaten lebt Sheila nun offiziell bei ihr und ihrem zweijährigen Sohn. Der ist heute nicht hier, zu viel Trubel, ein zu weiter Weg. Frederike ist als nächste dran. Zur Anmeldung gibt es zwei Plätze, einen weißen Tresen und einen abgetrennten Bereich mit roten Wänden. Frederike spricht mit der ehrenamtlichen Helferin, die heute die Neuanmeldungen übernimmt. Sie hat schon viel gesehen, sagt auf den ersten Blick: „Das ist ein Ödem. Das wäre nur eine Schönheits-Op, das zu entfernen. Sicher kein Tumor“, beruhigt sie Frederike.

Als Nächstes ein kritischer Moment. Bedürftigkeitsnachweis, Impfpass und Adoptionsvertrag für Sheila wurden geprüft. Alle Fragen, bis auf eine, sind geklärt. „Seit wann bekommst du Unterstützung?“ Dieser Punkt ist wichtig, denn die Karte wird nur erstellt, wenn die Anschaffung des Tieres vor dem Beginn der Bedürftigkeit liegt. Ein Tier hat hier eine Karteikarte, es gibt kein Futter für während der Bedürftigkeit neu angeschaffte Tiere. Dies ist eine eiserne Regel der Tiertafel. Nur in Not geratene Tiere werden versorgt, es wird nicht unterstützt, dass sich Nutzer weitere Tiere anschaffen, für die sie wieder nicht allein sorgen können.

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Nach zwei Stunden geht das abgepackte Futter zur Neige

Mittlerweile ist es 13 Uhr, die Schlange reicht noch immer bis zum großen Kino. Man sieht andere Gesichter, andere Tiere. Diesmal sind viele kranke dabei, denn mittlerweile ist auch die ehrenamtlich arbeitende Tierärztin vor Ort. Währenddessen leeren sich langsam die Regale im Ausgaberaum.

Bereits nach zwei Stunden beginnt das abgefüllte Katzentrockenfutter hinter den Ausgabetresen knapp zu werden. Die zuvor gepackten 50-Liter-Tonnen mit Futter sind erschöpft. Sieben Kilogramm Trockenfutter hatten die Helfer bereits am Donnerstag vor der Ausgabe vorbereitet. Es geht hier alles streng nach System. Katzentrockenfutter kommt in blaue Tonnen, Hundefutter in rote. Katze, 3 Becher Futter. Hund, 5 Becher. Klingt logisch, also packe ich im Lager mit an.

„Ein Mal Katze Niere!“

Im Lager herrscht Ordnung. Sonderfutter steht an einer Stelle, konventionelles an einer anderen. Immer wieder kommen die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen von der Ausgabe mit Bestellungen und Boxen ins Lager. „Ein Mal Katze nass“. „Katze trocken-nass“. „Ein Mal Katze fett“. Fett? Ja, tatsächlich. Diätfutter für übergewichtige Katzen ist vorhanden und wird in große graue Boxen geladen, die dann am Tresen in Handwagen und Tüten verschwinden. Auch Spezialfutter für die Nieren, hypoallergenes Hundefutter und Seniorfutter sind vor Ort. Das gibt es jedoch nur, wenn ein ärztliches Attest vom Tierarzt die Notwendigkeit bescheinigt.

Die nächste Nutzerin tritt an die Ausgabe: „Ein Mal Katze nass, ein Mal Katze Niere“. Zunächst verschwindet das in Beuteln abgefüllte Katzenstreu, was in der Monatsration enthalten ist, im mitgebrachten Handwagen. Klumpstreu, nicht Hygiene, denn das mögen die Katzen nicht. Nun geht es ans Futter. Die Mitarbeiterin der Tiertafel schnappt sich zwei Kisten und geht ins Lager. Die Bestellung „Katze Niere“ löst Begeisterungsrufe aus, denn es ist mehr als genug davon vorhanden. Warum das so ist? Futtermitteleinzelhändler schicken manchmal ganze Chargen von Futter an die Tiertafel. In diesem Fall Nierenfutter für Katzen.

Die Lageristin nickt beide Bestellungen ab und beginnt das gewünschte Futter einzupacken. „Katze Niere“ verschwindet im Handwagen. Für die „Katze nass“-Bestellung sieht es anders aus. Die Dosen stapeln sich in der Box. Es ist ein bunter Mix aus Herstellern, Geschmacksrichtungen und Inhaltsstoffen. Ein Monatsvorrat an Katzenfutter sieht auf den ersten Blick nach sehr viel aus. Zusammen mit der Streu und dem Nierenfutter kann der Transport jedoch zur logistischen Herausforderung für eine Einzelperson werden.

Die Berliner Tiertafel ist kein Supermarkt

Die Spendenbereitschaft der Menschen für die Berliner Tiertafel ist groß, größer noch seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine und der hohen Inflation, erfahre ich. Es gibt eine Wunschliste für Spezialfutter. Der Einzelhandel spendet vor allem Futtermittel, das sich dem Ablaufdatum nähert. Sachspenden, die wieder an Nutzer ausgegeben werden, sind ebenfalls reichlich vorhanden. Nicht immer ist alles neu, Katzenklos sind meist benutzt, aber sauber ausgewaschen und desinfiziert. Manchmal gebe es aber auch Menschen, die nicht nachdächten. „Es wurde ein Hundebett abgegeben, in dem der Hund gestorben ist. Zuvor hat er sich noch mal kräftig darin erleichtert“, erfahre ich im Sachspendenlager.

Als „Katze nass“ den Tresen erreicht, wird die Lesebrille gezückt, die Zutatenlisten auf den Dosen scharf auf Inhaltsstoffe und Nährwertzusammensetzung kontrolliert. Aber die Tiertafel ist kein Supermarkt – man nimmt, was man bekommt – eigentlich. Denn natürlich gibt es jedes Mal trotzdem Extrawünsche. Zum Beispiel sind 800-Gramm-Dosen mit Katzenfutter nicht sehr beliebt. Sie seien zu groß, müssten im Kühlschrank aufbewahrt werden und schmeckten den Tieren dann nicht mehr. Auch andere Inhaltsstoffe werden bemäkelt. „Nee, Wild isst sie nicht.“

„Achso, was frisst sie denn sonst?“, fragt die leicht verdatterte Mitarbeiterin der Tiertafel, auf Sonderwünsche nicht vorbereitet. „Naja, am liebsten Geflügel und Rind“, lautet die Antwort. Also Kommando zurück. Statt Wild landen nun Ente, Lamm, Huhn und Rind in der Vorratsbox. Keine Minute später werden Ente und Lamm zurückgegeben. Auch die daraufhin vorgeschlagenen Hühnerherzen in der Dose gehen zurück: „Die lässt sie mir liegen“.

Andere zeigen mit dem Finger auf bekannte Marken in den Regalen hinter der Ausgabe: „Da steht es doch. Packt mir doch das ein“. Es ist nicht leicht, wechselndes Futter zu füttern, gerade mit Katzen. Viele Nutzer der Tiertafel, wie Iris Zabel und Frederike, sind jedoch dankbar für das Angebot des ehrenamtlichen Vereins.

15 Uhr, Anmeldeschluss: Die Schlange will nicht enden

Eigentlich geht die Ausgabe der Berliner Tiertafel von 11 bis 15 Uhr. Doch kurz vor dem Ende der offiziellen Zeit ist die Schlange nicht kürzer, sieht man wieder neue Gesichter, neue Tiere, andere Schicksale. Viele Nutzer kommen nicht direkt, wenn die Tiertafel aufmacht, denn sie haben kranke Hunde und Katzen, mit denen sie nicht zu lange in der Schlange stehen wollen.

Frederike ist jedoch froh, frühzeitig hier gewesen zu sein. Für sie hat sich die lange Fahrtzeit gelohnt. Ihr Antrag bei der Tiertafel wurde angenommen. Sichtbar erleichtert unterschreibt sie, dass sie die Belehrung verstanden hat, sich während ihrer Bedürftigkeit kein weiteres Tier anzuschaffen. Die beiden erhalten die ersehnte Karte. Dort wird ihre Nutzernummer vermerkt und die Kategorie vergeben: Hund, Trocken-Nass und ein „L“ für die Größe von Sheila. Hunde werden in Kategorien von S bis XXL unterteilt, erhalten bedarfsgerechtes Futter für einen ganzen Monat. Auch die Kategorie Katze, Nager und Vogel gibt es. Sogar Futter für Wasserschildkröten wird später am Tag noch nachgefragt und ist vorhanden.

Entfernung des Lymphödems würde 4000 Euro kosten

Frederike wird gefragt, ob sie noch Zubehör braucht. So wird ihr erklärt, die Sachspendenabholung erfolge stets nach der Futterausgabe. „Nein, eigentlich brauchen wir nichts. Nur den Tierarzt“, sagt sie. Sie hatte keine Beutel dabei, war sich nicht sicher, ob sie überhaupt aufgenommen wird. Doch auf solche Fälle ist die Tiertafel vorbereitet. Die nach der Ausgabe prall gefüllten Beutel wird sie beim nächsten Mal einfach wieder mitbringen.

Auch zum Tierarzt darf Sheila heute noch. Mehr als eine Einschätzung gibt es in einem der mittlerweile zwei Tierarztzimmern der Tiertafel jedoch nicht. Der Schwerpunkt liegt auf einer medizinischen Grundversorgung, die etwa Impfungen, Wurm- und Flohkuren umfasst. Auch Gutscheine für Kastrationen oder Zahnuntersuchungen werden ausgestellt. Zusammen mit einer Liste von Tierärzten, bei denen diese Gutscheine eingelöst werden können. Was aber geschieht bei Fällen wie Sheila? Die Entfernung des Lymphödems würde mehrere tausend Euro kosten. Für Fälle dieser Art startet die Tiertafel Spendenaufrufe in den sozialen Medien.

Die Wartezeit, um dem Tierarzt vorgestellt zu werden, ist für Tier und Halter immer unangenehm. In der strahlenden Frühlingssonne, von Menschen und fremden Hunden umringt, nicht besser. Noch immer werden Medikamente, die beim letzten Mal bestellt wurden, abgeholt, kranke Tiere zur Untersuchung angemeldet. Mehr als kurze Untersuchungen und Impfungen können in den zwei Behandlungszimmern der Berliner Tiertafel nicht durchgeführt werden. Es gibt Gutscheine. Die Ausgabe zieht sich noch weit in den Abend. Solange es Futter gibt und die Kräfte der Ehrenamtlichen reichen, solange wird ausgeteilt.

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