Was für eine große Mieze: Die Maine-Coon-Katze

21.10.2019 10:52

„Mein Gott, ist das eine riesige Katze“, geht wohl den meisten Menschen durch den Kopf, wenn sie zum ersten Mal eine ausgewachsene Maine Coon zu Gesicht bekommen. Ich muss zugeben: Mir erging es nicht anders. Als Achtjährige stand ich zum ersten Mal dem sanften Riesen unserer frisch eingezogenen Nachbarin gegenüber – und seitdem hat mich diese Katzenrasse unwiderruflich in ihren Bann gezogen. Dir geht es genauso? Dann erfahre in unserem Rasseportrait alles Wichtige zu dieser ganz besonderen Katze.

Charakter und Haltung Maine Coon

Der genaue Ursprung der Maine-Coon-Katze ist genauso undurchdringlich wie ihr ruhiger Blick. Von berühmten Kapitänen, welche die Katze bei der Überfahrt nach Amerika mitgebracht haben sollen, bis zurück zu den Wikingern ranken sich die Ursprungslegenden dieser Katzenrasse. Das einzige, was wirklich sicher ist: Bereits in den 1850ern tauchte die Maine Coon auf Landwirtschaftsmessen in Nordamerika auf. Damals wurde sie noch „Maine Katze“ genannt und gewann den Titel „Maine State Champion Cat“. Der Beinamen „Coon“ wurde vom englischen coon von racoon (Deutsch: „Waschbär“) abgeleitet. Durch ihren buschigen Schwanz und die oft dunklen Pfoten sahen die Menschen eine große Ähnlichkeit zwischen den beiden sonst sehr unterschiedlichen Tieren.

Doch es gibt noch einen weiteren Namen, den die Maine Coon trägt: „Hundkatze“. Dieser bezieht sich vor allem auf den intelligenten, verspielten und anhänglichen Charakter der Katzenrasse. Wusstest Du, dass die plüschige Samtpfote sogar dazu in der Lage ist, das Apportieren zu lernen? Der ausgeprägte Spieltrieb bleibt ihr dabei bis ins hohe Alter erhalten. Gegenüber Artgenossen verhält sich eine Maine Coon in der Regel sehr sozial – kein Wunder, ist die Rasse auch für ihre Kontaktfreudigkeit bekannt. Außerdem gilt sie als besonders gesprächiger Stubentiger, der gleichzeitig eine für seine Größe erstaunlich sanfte Stimme besitzt. Eine Maine Coon macht ihrem Ruf als „sanfter Riese“ eben alle Ehre.

Ein Coonie liebt es dabei, auf ausgiebige Entdeckungstouren zu gehen. Ein großer Garten oder eine ungestörte Umgebung abseits von gefährlichen Straßen wären darum ideal. Glück für die Schönheit unserer Nachbarin, dass sich ihre Besitzerin damals auf einem Bauernhof mit schier endlosen Katzen-Weiten niedergelassen hatte. Durch ihr dickes Fell hält eine Maine Coon außerdem auch europäische Winter ohne größere Probleme aus – doch ihr schönes Fell benötigt gleichzeitig regelmäßige Pflege. Möchtest Du eine Maine Coon als Wohnungskatze halten, solltest Du sicherstellen, dass sie genügend Wohnfläche mit ausreichend Spielmöglichkeiten und einem robusten Kratzbaum hat. Nicht vergessen: Diese Katze ist größer und damit auch schwerer als andere.

SPIELE UND AKTIVITÄTEN MIT DER MAINE COON

Maine-Coon-Katzen sind ihr Leben lang verspielt. Sie lieben es einfach, herumzutollen und mit ihren Gefährten – Mensch oder Tier – zu spielen. Dabei gibt es einige schöne Spiel-Ideen, mit denen Du einen Coonie großartig unterhalten kannst.

  • Jagdspiele: Insbesondere für Wohnungskatzen, die ihren Jagdtrieb in den eigenen vier Wänden nur selten wirklich ausleben können, sind sogenannte Jagdspiele eine abenteuerliche Abwechslung. Sie verhindern zum einen, dass sich das Tier langweilt und stärken gleichzeitig die Beziehung zum Menschen. Hervorragend eignen sich dafür sogenannte Jagdangeln, aber auch klingelnde oder fedrige Bälle wecken die Wildkatze im Coonie. Tipp: Manche schlaue Maine-Coon-Katze hat sogar Spaß daran zu lernen, wie man Spielzeug apportiert. Probiere es doch einfach einmal aus!
  • Wasserspiele: Katzen sind wasserscheu? Nicht so diese Katzenrasse, die beim Planschen manchmal gar nicht mehr so majestätisch wirkt. Denn die flauschigen Tiere sind oftmals extrem fasziniert von Wasser. Ein bisschen Wasserspaß darf also sehr wohl sein. So kannst Du eine Maine Coon gerne einfach mal mit einem sanft aufgedrehten Wasserhahn spielen lassen (Vorsicht bei der Wassertemperatur!). Alternativ kannst Du auch eine Schüssel mit Wasser füllen, in dem die Katze nach belieben ein bisschen Badespaß erleben darf. Die ultimativen Wasserfreuden bringen dabei Korken oder andere schwimmende Gegenstände, die das Tier herausfischen kann.

Grundsätzlich kannst Du mit einer Maine Coon genauso spielen, wie mit jeder anderen Katze auch. Bedenke nur, dass eine so große Katze ebenso großes Spielzeug braucht, das in den kräftigen Pfoten nicht zu schnell kaputtgeht. Besonders freut sich die abenteuerlustige Katze allerdings über einen ebenso munteren Spielgefährten. Die Anschaffung einer zweiten Hauskatze wäre für Berufstätige dementsprechende eine tierfreundliche Überlegung wert.

MAINE COON: FUTTER UND ERNÄHRUNG

Eigentlich können Maine-Coon-Katzen genauso gefüttert werden, wie auch alle anderen Katzenarten. Doch hegt der sanfte Riese eine außerordentliche Schwäche für Meeresfrüchte – Ausnahmen bestätigen dabei die Regel, wie man so schön sagt. Hat Dein Coonie wenig Auslauf, solltest Du immer ein Auge auf das Gewicht des Tieres haben. Wenig Auslauf und Langeweile führen in Kombination mit unkontrollierter Fütterung schnell dazu, dass sich die Katzen ein paar unnötige Extra-Kilos anfuttern und fettleibig werden. Gerade diese große und auch schwere Katzenrasse neigt zu Gelenkproblemen. Achte als verantwortungsvoller Halter also auf die gesunde Stubentiger-Linie. Im Normalfall erreichen ausgewachsene Maine-Coon-Katzen dabei ein Gewicht zwischen 4 kg – 6,5 kg. Die größeren Kater legen da noch eine Schippe drauf und werden zwischen 5,5 kg – 9 kg schwer.

Im Prinzip sollte das Futter hochwertig sein, also keine Farb- oder Zusatzstoffe enthalten. Besonders Zucker und Konservierungsstoffe sollten kein Bestandteil der Nahrung sein. Schlachtabfälle sind ebenfalls nichts für den Fressnapf einer Maine Coon. Ob Du Dosen- oder Trockenfutter fütterst, macht keinen großen Unterschied – außer natürlich in der Vorliebe des Tieres. Da darfst Du Dich gerne an der Meinung des tierischen Gourmets orientieren. Ist die Katze allerdings ein schlechter Trinker, empfiehlt sich Nassfutter, um die ausreichende Flüssigkeitszufuhr sicherzustellen

TYPISCHE KRANKHEITEN DER MAINE COON

Obwohl die Maine Coon als grundsätzlich robuste Katzenrasse gilt, wird auch sie von einigen typischen, erblich bedingten Krankheiten heimgesucht. So leiden manche Tiere unter einer anfälligen Herzmuskulatur (hypertrophe Kardiomypathie), die bei Anstrengung zu Atemnot und Herzrhythmusstörungen führen kann.  Außerdem können bei den mittelgroßen Katzen Fehlstellungen von KniescheibeEllenbogen oder Hüftgelenk(Hüftgelenkdysplasie) vorkommen und zu einem auffälligen Gang oder gar Lahmen führen. Zudem ist die Maine-Coon-Katze durch ihre genetische Veranlagung für eine polyzystische Nierenerkrankung anfällig. Anzeichen dafür sind: vermehrter Durst und häufiges Wasserlassen. Fallen Dir diese Symptome auf, solltest Du mit der Katze zum Tierarzt gehen. Dieser kann dann checken, ob mit der Samtpfote alles in Ordnung ist.

FÜR WEN EIGNET SICH EINE MAINE COON?

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Maine Coon eine besonders intelligente und zutrauliche Katzenrasse ist, die ausreichend Unterhaltung braucht. Geeignet ist sie daher für jemanden, der ihr eine angemessen große Spielwiese, genug Aufmerksamkeit und viel Zuneigung schenken kann. Der sanfte Riese ist dabei in der Regel sehr kontaktfreudig, kommt gut mit Kindern klar und freut sich meist sehr über einen ebenso verspielten Gefährten.

Wird eine Maine Coon alleine gehalten, sollten ihr genügend Auslauf und Spielmöglichkeiten geboten werden. In der Wohnung braucht der flauschige Stubentiger darum einen stabilen Kratzbaum und ausreichend Spielzeug, sodass er sich ordentlich austoben kann. Anders als andere Katzen ist diese Rasse auch nicht wasserscheu und freut sich über einen feuchten Planschspaß. Bist Du berufstätig und die Katze daher viel alleine, lohnt sich die Überlegung, eine weitere Katze anzuschaffen, damit die gesellige Maine Coon glücklich bleibt und sich nicht langweilt.

Maine Coon – Steckbrief

Name: Maine Coon (Maine Cat)

Rassetyp: Halblanghaarkatze

Größe: bis 40 cm (Schulterhöhe)

Gewicht: Kater: 5,5 kg – 9 kg, Katze: 4 kg – 6,5 kg

Lebenserwartung: ca. 12 bis 15 Jahre

Charakter: gesellig, intelligent, anhänglich

Bedürfnisse: braucht viel Auslauf und Unterhaltung

Krankheiten: Herzmuskelschwäche (hypertrophe Kardiomypathie), Gelenkprobleme (Hüftgelenkdysplasie), Nierenerkrankungen (polyzystische Nierenerkrankung)

Katzenerfahrung: für Katzenanfänger geeignet

Quelle