Was ist der Unterschied zwischen Arthrose, Arthritis und Rheuma?

15.06.2018 14:19

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Rheuma, Arthrose oder Arthritis – diese drei Begriffe werden ganz oft synonym verwendet, obwohl sie sich wesentlich voneinander unterscheiden.

Arthrose, Arthritis und Rheuma gehören zu den häufigsten Gelenkerkrankungen des sogenannten rheumatischen Formenkreises, die mit Schmerzen und körperlichen Beeinträchtigungen einhergehen. Viele wissen jedoch nicht, worin sich die einzelnen Krankheitsbilder unterscheiden. Wir klären auf!

Arthrose: Ursachen und Symptome

Arthrose entsteht meist altersbedingt, durch körperliche Überbelastung wie exzessiven Sport oder auch aufgrund von Verletzungen in der Vergangenheit. Generell wird auch unter der primären Arthrose, die vermutlich genetisch bedingt ist, und der sekundären Arthrose unterschieden. Bei einer Arthrose im Allgemeinen, die ebenfalls durch Fehlstellungen der Gelenke hervorgerufen werden kann, kommt es zu einer starken Abnutzung der Knorpelschicht auf dem Knochen. Sie wird mit der Zeit immer dünner, was sogar zum vollständigen Verlust des Knorpels führen kann. Die Folge: die Knochen reiben aufeinander.

Je älter Menschen werden, umso höher ist das Risiko, an Arthrose zu erkranken. Neben den oben beschriebenen Faktoren, kann jedoch auch Übergewicht der Auslöser für Arthrose sein, da es die Kniegelenke dauerhaft überbelastet. Liegt eine besonders stark ausgeprägte Form der Arthrose vor, kann oft nur noch der Ersatz durch ein künstliches Gelenk helfen. Zu den typischen Symptomen einer Arthrose gehören:

  • Anlaufschmerzen nach Ruhephasen

  • Belastungsschmerzen

  • Gelenkschmerzen bei kalten Wetterverhältnissen oder beim Treppensteigen

Je früher eine entstehende Arthrose erkannt wird, umso effektiver kann durch gezielte Therapien wie gelenkschonende Bewegung in Form von Sport und gesunder Ernährung gegengesteuert werden. Aufhalten können Sie den Krankheitsverlauf nicht, entsprechende Maßnahmen können ihn aber verlangsamen und lindern.

Arthrose und Arthritis – die Unterschiede

Arthritis ist eine Art Überbegriff für Gelenkerkrankungen, die vornehmlich durch Entzündungen verursacht werden. Arthrose hingegen stellt den reinen Gelenkverschleiß dar. Die beiden Hauptformen der Arthritis sind:

  • die infektionsbedingte Arthritis

  • die rheumatoide Arthritis

Bei der infektionsbedingten Arthritis gelangen Krankheitserreger durch den Körper in das Gelenk. Bei der rheumatoiden Arthritis, auch Polyarthritis genannt, ist eine Autoimmunreaktion für die Gelenkentzündung verantwortlich. Hierbei werden Antikörper gegen das Knorpelgewebe gebildet, die das Gelenk somit angreifen und nach und nach zerstören.

Symptome bei Arthritis:

  • Morgensteifigkeit

  • beidseitige Schwellung der Fingergelenke

  • Erschöpfungszustände samt erhöhter Temperatur

  • Versteifung der Gelenke

Der Krankheitsverlauf bei Arthritis beginnt in den meisten Fällen in den Fingern und Zehen. Später sind dann auch größere Gelenke wie Knie oder Schultern betroffen. Auch betreffen die Beschwerden immer beide Gelenke, es kann sich demnach bei Arthritis nie nur um ein Kniegelenk handeln.

Ein Röntgenbild gibt Aufschluss über Gelenkserkrankungen. (c) Colourbox

Wann ist es Rheuma?

Mediziner fassen unter dem Begriff „Rheuma“ eine Vielzahl an Gelenkerkrankungen zusammen, mehr als 400 um genau zu sein. Von rheumatischen Erkrankungen können betroffen sein:

  • Muskeln

  • Gelenke

  • Nerven

  • Sehnen

  • Wirbel

  • Gelenkinnenhaut

  • Knorpel

Rheuma steht somit nicht für eine einzelne Erkrankung, sondern stellt eher einen Oberbegriff für folgende Einteilungen dar:

  • entzündlicher Rheumatismus; hierzu gehören unter anderem Arthritis und Morbus Bechterew

  • degenerativer Rheumatismus; dazu zählen beispielsweise Arthrose oder Bandscheibendegeneration

  • Weichteilrheumatismus (Fibromyalgie) beinhaltet z. B. Rheumatismus der Muskeln, Sehnen oder des Bindegewebes

Menschen, die unter „Rheuma“ leiden, sind meist von entzündlichen Rheuma-Erkrankungen betroffen, wie der rheumatoiden Arthritis oder Polyarthritis sowie Morbus Bechterew. Typisch für Rheuma sind neben den Schmerzen auch die sogenannten Rheumaknoten. Frauen sind zudem häufiger von diesem Krankheitsbild betroffen als Männer. Neben der Zerstörung der Gelenke sind bei den Patienten auch Gelenkverformungen möglich, die die Lebensqualität stark beeinträchtigen können. Zwar treten die meisten Fälle von Rheuma zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr auf, doch auch Kinder kann es schon in jungen Jahren treffen. Die Gründe für rheumatoide Arthritis sind bis heute noch nicht abschließend geklärt.

Während sich Arthrose, schleichend über mehrere Jahre entwickelt, kommt es bei rheumatischen Erkrankungen wie Arthritis, bei denen das Immunsystem gestört ist, zu schmerzhaften Schüben, die von einem allgemeinen Krankheitsgefühl begleitet werden und genauso schnell wieder verschwinden können, wie sie gekommen sind. Physiotherapie und ein gesunder Lebensstil mit ausreichend Bewegung, können die Beschwerden zwar nicht beseitigen aber dabei helfen, sie zu lindern.

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