Was passiert bei CT und MRT?

14.11.2019 11:49

Kaum eine medizinische Diagnose wird heute ohne bildgebendes Verfahren gestellt. Lesen Sie hier, wie CT und MRT funktionieren, wofür sie gut sind und worin die Unterschiede liegen.

Gibt es Einblutungen im Gehirn? Woher kommt die Zyste im Knie? Hat der Tumor gestreut? Um das herauszufinden, brauchen Ärzte ein Bild. Schließlich können sie ja nicht in uns hineinsehen. Computertomografie und Magnetresonanztomografie sind zwei bildgebende Verfahren, die den Arzt bei seiner Diagnose hilfreich unterstützen.

Was ist Computertomografie (CT)?

Eine Computertomografie knipst Bilder im Körperinnern. Dazu wird der Körper in einer Röhre schichtweise geröntgt. Früher belichteten die Röntgenstrahlen eine Art Fotopapier. So entstand ein Negativbild. Heute erzeugt ein Computer aus den gemessenen Daten digitale 3-D-Bilder. Ein Kontrastmittel macht die Bilder häufig aussagefähiger. Mit Hilfe eines CT erkennt der Arzt selbst kleine Veränderungen (Verletzungen, aber auch Tumore oder Metastasen) sehr gut. Bei einem einfachen Röntgenbild werden solche Veränderungen oft von anderen “Innereien” überlagert und sind deshalb nicht sichtbar.

Wann macht man eine Computertomografie?

Ein CT macht gute Bilder von Organen, Lymphknoten, Knochen oder Gefäßen. Dafür werden Computertomografien hauptsächlich verwendet:

  • Kopfverletzungen bei Unfallopfern
  • Schlaganfall
  • Knochenbrüche
  • innere Verletzungen
  • Tumorverdacht im Brust-, Bauch- und Beckenraum
  • Abschätzung der Größe und Lage von Tumoren oder Metastasen
  • Abklärung von Organveränderungen

Die Vorteile einer Computertomografie

  • kurze Untersuchung
  • kein “Verwackeln” der Bilder
  • schnelle Diagnosemöglichkeit bei Schwerverletzten
  • billiger und leiser als MRT
  • die vergleichsweise kurze Röhre ist auch für klaustrophobische Patienten geeignet
  • auch für Patienten mit Herzschrittmachern, Defibrillatoren oder bestimmten Metallimplantaten geeignet

Die Nachteile einer Computertomografie

  • höhere Strahlenbelastung als beim Röntgen
  • Nebenwirkungen durch Kontrastmittel

Wie funktioniert die Magnetresonanztomografie (MRT)?

Die Magnetresonanztomographie (auch Kernspintomografie, Kernspin) ist ein sehr kompliziertes bildgebendes Verfahren. Auch hier muss der Patient in eine Röhre. Das MRT-Gerät beeinflusst mit Hilfe von starken Magneten und Radiowellen kurzfristig die Wasserstoffatome im Körper. Aus den erzeugten Veränderungen berechnet das MRT-Gerät detaillierte Momentaufnahmen aus dem Inneren des Körpers.

So kann der Arzt verschiedene Gewebearten wie Knorpel, Muskeln und Sehnen besser unterscheiden und auffällige Veränderungen im Gewebe erkennen. Auch „weiches“ Gewebe wie etwa das Gehirn und innere Organe sind auf einem MRT deutlich besser und genauer erkennbar als mit einem CT. Eine Magnetresonanztomografie kommt zudem gänzlich ohne schädliche Strahlen aus. Gegebenenfalls wird ein Kontrastmittel gegeben. Dieses enthält, anders als andere Röntgen-Kontrastmittel, kein Jod, sondern meist Gadolinium.

Wann macht man eine Kernspintomografie?

Ein MRT macht besonders gute Aufnahmen von Gehirn, Rückenmark, inneren Organen, weiblicher Brust (Ausnahme der Lunge), Muskeln und Gelenken. Sogar das schlagende Herz ist zu sehen. Kernspintomografien werden hauptsächlich bei folgenden Erkrankungen verwendet:

  • Erkrankungen des Gehirns (Schlaganfall)
  • Erkrankungen des Rückenmarks (Multiple Sklerose)
  • Tumore
  • Entzündungen
  • Metastasen
  • Veränderungen innerer Organe
  • Veränderungen an Gelenken und Gelenkknorpeln (Ellenbogen, Hand, Knie, Sprunggelenk, Füße)
  • Untersuchung der Funktionsfähigkeit des Herzens
  • Kernspin-Mammographie, wenn durch andere Verfahren ein Brustkrebs-Verdacht nicht sicher ausgeräumt werden kann,

Die Vorteile einer Kernspintomografie

  • risikolos
  • strahlungsfrei
  • gestochen scharfe Aufnahmen
  • auch für Kinder und Schwangere geeignet
  • für Patienten geeignet, die kein jodhaltiges Kontrastmittel vertragen (kommt beim CT zum Einsatz)
  • kann Eingriffe in den Körper ersetzen

Die Nachteile einer Kernspintomografie

  • längere Untersuchungsdauer (zwischen 15 und 30 Minuten)
  • nicht für Patienten mit Herzschrittmachern und Innenohrprothesen (Cochleaimplantaten) geeignet
  • die an- und abschaltenden Magnetfelder erzeugen sehr laute Geräusche (Ohrstöpsel verwenden oder Musik hören)
  • einige Patienten bekommen im Gerät Platzangst
  • nicht geeignet für schnelle Abklärung (zum Beispiel Herzinfarkt)

 

Quelle