Was sind natürliche Stimmungsaufheller?

29.10.2020 10:14

Trübe Tage hängen nicht nur vom Wetter ab. Stress im Job und hohe Belastungen im Privatleben sind oft der Grund, dass wir mit unseren Kräften schnell am Ende sind, wir uns traurig und abgeschlagen fühlen. Dann gibt es aber viele verschiedene Möglichkeiten, der üblen Laune entgegenzuwirken und sich aus dem Tief zu befreien. 

Äußere Umstände können Einfluss auf den eigenen Gemütszustand haben, aber auch andere Faktoren, wie die Ernährung oder der Umgang mit Krisen und Problemen können sich auf die Stimmung auswirken und als natürliche Stimmungsaufheller wirken.

Mit Resilienz zu besserer Stimmung

Manchmal fühlen wir uns im Leben wie blockiert und haben das Gefühl, nicht weiterzukommen. Das kann gravierende Auswirkungen auf die Stimmung haben. Hinter diesen Blockaden können schon als Kind erfahrene Prägungen und Kränkungen stecken. Psychologin und Bestsellerautorin Stefanie Stahl hat dazu ein Konzept zur Persönlichkeitsentwicklung erarbeitet, welches die eigene Resilienz stärkt und zu neuer Lebensqualität führen kann.

Resilienz bedeutet eine innere Stärke zu entwickeln, um den Stürmen des Lebens zu trotzen. Dabei sind alltäglicher Stress und Druck genauso gemeint, wie Schicksalsschläge und belastende Lebensumstände. Wie es gelingen kann, dem Leben selbstbewusster zu begegnen und Krisen als Chancen wahrzunehmen, vermittelt Psychologin Stefanie Stahl mit ihrem Buch und dem gleichnamigen

Sonnenlicht als Stimmungsaufheller

Sonnenlicht ist einer der wichtigsten Reize, der die Serotonin-Produktion im Körper anregt und uns fröhlich stimmt. Sobald die Sonne auf unsere Haut scheint, setzt der Körper das Glückshormon frei. In den Wintermonaten ist Sonne jedoch Mangelware. Gerät diese Hormonbasis aus dem Gleichgewicht, werden wir übellaunig und antriebslos.

An kurzen, dunklen Tagen steigt zusätzlich der Anteil des Schlafhormons Melatonin und sorgt für ständige Müdigkeit. Über einen längeren Zeitraum kann sich daraus im schlimmsten Fall eine depressive Verstimmung entwickeln. Deshalb ist es ideal, so viel Sonnenlicht wie möglich zu tanken – natürlich ohne sich einen Sonnenbrand zu holen.

Die Ernährung hat Einfluss auf den Gemütszustand

Eine vitalstoffreiche, pflanzliche Ernährung mit einem hohen Tryptophan-Gehalt ist ideal, um einer Winterdepression vorzubeugen. Denn die Aminosäure Tryptophan ist an der Produktion von Glückshormonen beteiligt. Wir stellen Ihnen ein paar Lebensmittel vor, die bereits beim Essen die Stimmung heben.

Nüsse und Samen sind gute Stimmungsaufheller

Da bei Rohkost und schonend zubereiteten Lebensmittel die meisten Wirkstoffe am Ziel ankommen, sind Nüsse, Bohnen, Pilze und Samen wie Amaranth und Quinoa die idealen Lieferanten von Aminosäuren.

Obst und Gemüse versorgen den Körper mit gesunden Nährstoffen und regen teils die körpereigene Produktion von Aminosäuren an. Aprikosen beinhalten viel Tryptophan und wirken sich durch das Vitamin B3 positiv auf den Schlaf, die Konzentration, den Appetit und den Gemütszustand aus. Bananen sind ein reichhaltiges Energiepaket, das dem Körper Vitamin B6, Kalium und Tryptophane liefert. Avocados besitzen eine gesunde Kombination aus ungesättigten Fetten, Aminosäuren, Vitamin B6 und Folsäure. Auch der Spargel zählt zu den Gute-Laune-Machern: Vitamin A, Vitamin C, Vitamin K, Folsäure, Kalium und Mangan unterstützen das Nervensystem und heben den emotionalen Gesamtzustand an.

Küchenkräuter und Tees gegen üble Laune

In der Kräuterwelt haben Zitronenmelisse, Rosmarin, Johanniskraut und Borretsch den guten Ruf, stimmungsaufhellend und entspannend zu wirken. Kräuter mit einer feinen Citrus-Note gelten allgemein als wohltuend und belebend. Der Vorteil an den Wildkräutern ist, dass sie sich in nahezu allen Varianten zubereiten lassen – von frischen Teeaufgüssen bis hin zur abrundenden Würze im Abendessen.

> Griechischer Bergtee hebt die Stimmung

Der Mythos „Schokolade macht glücklich“

Schokolade hinterlässt wirklich einen kleinen Glücksmoment. Aber dieser hält nicht lange an. In der Kakaobohne stecken zwar Bausteine des Serotonins, doch der niedrige Kakaogehalt deckt nicht den Bedarf. Was uns beim Schokolade naschen glücklich macht, ist der BelohnungseffektZucker, Fett und Eiweiße liefern enorm viel Energie und aktiviert das Belohnungszentrum in unserem Gehirn. Hinzu kommen positive Erinnerungen, die wir mit leckerer, leicht schmelzender Schokolade verbinden. Verzichten müssen Sie dennoch nicht: Man kann jederzeit ein Stück Schokolade genießen. Nur im Übermaß macht sie nicht glücklich.  

Speiseplan mit Glücksgefühlen

Die Faustregel gegen schlechte Stimmung lautet: Jagen Sie jeden Sonnenstrahl und bewegen Sie sich an der frischen Luft. Bleiben die Tage jedoch grau, kann auch eine leckere, vitalstoffreiche Mahlzeit Ihre Glücksgefühle auf Hochtouren bringt: Ein Quinoasalat mit frischem knackigen Gemüse, Rosmarin und strahlend rotem Granatapfel ist nicht nur gesund, sondern macht bereits beim Anblick gute Laune.

Exkurs: Glückshormone entstehen im Gehirn

In unserem Körper sorgen die Nervenbotenstoffe SerotoninNoradrenalin und Dopamin für gute Laune und allgemeines Wohlbefinden. Diese „Glückshormone“ stellen die Kommunikation zwischen den Nervenzellen sicher und hinterlassen als Information unter anderem positive Empfindungen. Serotonin sorgt für Ausgeglichenheit, hat eine positive Wirkung auf die Stimmung und den Appetit und steuert den Schlaf-Wach-Rhythmus. Dopamin hat einen längerfristigen Effekt auf Motivation und Antrieb.

Gute-Laune-Hormone gibt es leider nicht zum Einnehmen. Denn Serotonin und Co. können ihre Wirkung nur im Gehirn entfalten. Die Blut-Hirn-Schranke sorgt dafür, dass der Blutkreislauf zwischen Körper und Gehirn strikt getrennt ist. Nur bestimmte Elemente haben einen Schlüssel, um diese Barriere passieren zu können. Der Botenstoff Serotonin kann diese Schranke leider nicht überwinden – aber seine einzelnen Bestandteile, die im Gehirn wie ein Puzzle zusammengesetzt werden. Wichtige Bausteine für die Serotonin-Produktion sind unter anderem Vitamin B6, Vitamin D und die Aminosäure Tryptophan. Beim Umwandlungsprozess für Dopamin ist die Aminosäure Tyrosin der treibende Motor.  

Produziert der Körper zu wenig Glückshormon Serotonin, benötigt er etwas Antriebshilfe. Indem man ihm die wichtigen Bausteine zur Verfügung stellt, werden diese an das Gehirn weitergeleitet. 

Quelle