Welcher Vogel singt wann?

27.03.2019 06:35

Sobald der Morgen dämmert, beginnen die Singvögel jetzt wieder zu trällern. Aber nicht irgendwann. Jede Art hat ihre eigene Startzeit. Lernen Sie hier ihre Gesänge und Uhrzeiten kennen

Dass der Winter in den letzten Zügen liegt, merken wir nicht nur daran, dass die Tage allmählich wieder länger werden. Denn die Spatzen pfeifen es sprichwörtlich von den Dächern. Und auch andere Singvögel werden langsam wieder munter und trällern ihre Liedchen. In der Regel sind es die Männchen, die Weibchen von sich überzeugen wollen und ihr Revier mit Tönen abstecken.

Wer morgens wann anfängt, ist nicht dem Zufall überlassen: Jede Vogelart hat ihren eigenen Impulsgeber - eine ganz bestimmte Helligkeit. Die NABU-Vogeluhr oben zeigt Ihnen, welcher Vogel wie viele Minuten vor Sonnenaufgang mit seinem Lied beginnt. Wenn Sie den Mauszeiger auf die jeweilige Grafik ziehen, können Sie sich auch den entsprechenden Gesang anhören.

Warum Stimmen im Konzert fehlen können

Wenn Sie den Gesang einzelner Vogelarten auf der Vogeluhr vermissen, kann das zwei Gründe haben: 1. Es handelt sich um einen Zugvogel, der noch nicht aus seinem Überwinterungsquartier zurückgekehrt ist. So ist mit Rauchschwalben zwar schon Mitte März zu rechnen, Mehlschwalben dagegen lassen sich bis Mitte April Zeit. 2. Die Art kommt bei Ihnen nicht vor. In ländlichen Gegenden etwa ist mit anderen Vögeln zu rechnen als in der Stadt. So fühlt sich im Häusermeer zwar der Hausrotschwanz wohl, eine Feldlerche aber, ein typischer Wiesenbewohner, ist in der Stadt nie anzutreffen.

Während die meisten Singvogelarten sich an ihre artspezifische "Startzeit" für den Gesang halten, lassen sich Rotkehlchen vermehrt auch in der Nacht hören. Den Grund dafür haben britische Forscher entdeckt: Die Sänger nutzen die verkehrsarmen Zeiten, um nicht unnötig gegen Motoren- und Reifenlärm ansingen zu müssen. Allerdings bezahlen sie das mit einem erhöhten Stoffwechsel. Denn die Zeit fehlt ihnen für die Nachtruhe.

Wer noch vor der Morgendämmerung aufsteht, hat gute Chancen, die ersten Sänger, etwa den Garten- und den Hausrotschwanz, zu unterscheiden. Je weiter sich das Konzert dem Sonnenaufgang nähert, desto chaotischer erscheint das Stimmengewirr.

Wussten Sie übrigens, dass Menschen, die in besonders vogelreichen Gegenden wohnen, gesünder leben? Das hat eine Studie der Universität Exeter gezeigt: Birdwatching ist gesund!

Quelle