Wie wichtig ist Hygiene für die Gesundheit?

27.11.2020 10:00

Hygiene und eine gründliche Reinigung sind vielen Menschen gerade in den eigenen vier Wänden wichtig. Allerdings ist ein hygienisch sauberes Zuhause nicht nur wohnlicher und gemütlicher. So stellt Hygiene – zu Hause und unterwegs – die wohl wichtigste Präventionsmaßnahme gegen Keime und andere Krankheitserreger dar.

Der Körper als Tummelplatz für winzige Organismen

Mehr denn je befassen sich viele Menschen heute mit ihrer Gesundheit. Sie achten darauf, ausreichend gesundes Obst zu essen und treiben Ausdauersport für die Herzgesundheit. Zudem achten sie darauf, dass das eigene Heim stets in einem hygienischen Zustand ist und bleibt: Teppiche und Textilien werden regelmäßig professionell gereinigt und der Fußboden von Staubsauger oder Saugroboter gereinigt. Das wischen des Fußbodens gehört zur Hygienereinigung. Bei Heimtextilien wie Teppichböden, hilft nur eine Teppichreinigung. Aber auch das gehört für die meisten Menschen zu einem gemütlichen Zuhause und einem gesunden Lebensstil einfach dazu.

Die Erkenntnis, dass der menschliche Körper selbst ein echter Tummelplatz für winzige Organismen ist, ist für viele Menschen daher ein Schock. Die Vorstellung, dass der eigene Körper Heimat von etwa 100 Billionen Bakterien ist, lässt die meisten erschaudern. Allerdings wirft die Erkenntnis, dass mikroskopisch kleine Lebewesen menschliche Schleimhäute, den Darm und die Haut bevölkern auch Fragen auf: Sind die heute angewendeten Hygienestandards vielleicht zu streng? Braucht es möglicherweise sogar weniger Hygiene für ein gesundes, natürliches Leben?

Mikroorganismen beeinflussen den Organismus auf unterschiedliche Weise

Der menschliche Körper selbst ist Heimat unzähliger Bakterien und anderer winziger Organismen. Allerdings sind nicht alle von ihnen gleich: Viele Bakterien unterstützen das menschliche Immunsystem, halten die Darmfunktion oder den Stoffwechsel am Laufen. Viele davon sind außerdem an der Hormonproduktion beteiligt oder helfen dabei, Krankheiten zu heilen.

Wären die winzigen Organismen im und auf dem menschlichen Körper nicht vorhanden, würden sich daraus verschiedene Krankheiten und Gesundheitsprobleme ergeben. Allerdings bedeutet das nicht, dass ein Mehr an Bakterien sinnvoll und gründliche Hygiene überflüssig ist. Schließlich sind nicht alle Bakterien und Organismen dem Menschen wohlgesonnen. Statt den Körper in seiner Funktionsfähigkeit zu unterstützen, haben viele Bakterien und ähnliche Organismen eine gegenteilige Wirkung: Sie stören das komplexe System des menschlichen Organismus und rufen Krankheiten und Gesundheitsbeschwerden hervor.

Mit Hygienemaßnahmen gegen feindliche Bakterien und Erreger

Nicht alle Mikroorganismen und Bakterien sind gut für den menschlichen Körper. Obwohl einige von ihnen nützlich sind, ist es dennoch nicht möglich, mit jeder Art von Bakterium oder Mikroorganismus zu koexistieren. Einige sind durchaus gefährlich und müssen durch passende Hygienemaßnahmen beseitigt werden.

Unter dem Begriff der Hygiene werden somit sämtliche Verhaltensweisen und Maßnahmen verstanden, die eine keimarme und saubere Umgebung zum Ziel haben. Je nach Umgebung werden an die Hygiene allerdings unterschiedliche Anforderungen gestellt.

Während Hygiene im eigenen Zuhause meist eher dem Wohlbefinden dient, stellt sie im professionellen Umfeld (z. B. im Krankenhaus) eine Grundvoraussetzung dar. Auch in der Lebensmittelindustrie, bei der Herstellung von Medizinprodukten oder im Kontext der medizinischen Pflege ist Hygiene von besonderer Bedeutung. In letzteren Bereichen dient Hygiene nicht allein dem Wohlgefühl – sie ist absolut unabdingbar für den Erhalt und die Förderung der Gesundheit.

Wie viel Hygiene muss sein?

Wie bereits gesehen, wird der menschliche Körper von vielen verschiedenen Bakterien bewohnt. Außerdem ist die Welt als solche in ihrem natürlichen Zustand nicht im klassischen Sinne „hygienisch rein“. Im Gegenteil: Als durchweg lebensfreundlicher Ort erlaubt sie es verschiedensten Lebewesen zu gedeihen. Auch Bakterien und Keime finden allerorts die Möglichkeit, sich zu vermehren.

Wie schon dargestellt, ist das nicht unbedingt schlecht. Jedoch muss das Vorkommen von Bakterien und Keimen dort seine Grenzen finden, wo es beginnt, die Gesundheit des Menschen zu gefährden. Hygienemaßnahmen zur Desinfektion und Reinigung sind also dann sinnvoll, wenn sie Gesundheitsbeeinträchtigungen durch Bakterien, Pilze oder Viren vorbeugen sollen.

Wo ist Hygiene besonders wichtig?

Wie schon gesehen, geht es bei Hygienemaßnahmen nicht darum, schlichtweg alle Bakterien und Keime zu vernichten. Viele von ihnen sind dem Menschen sogar nützlich und helfen beispielsweise bei der Stärkung des Immunsystems. Dort, wo Mikroorganismen dem Menschen jedoch gefährlich werden können, müssen sie beseitigt werden. Nicht nur im eigenen Haushalt ist Sauberkeit hierbei ein Grundpfeiler passender Hygiene. In welchem Umfang Sauberkeit und Hygiene vorhanden sein müssen, kann aber variieren.

Prinzipiell gilt: Je sensibler die Lebensbereiche sind, um die es geht, desto mehr Sauberkeit und Hygiene sind erforderlich. Besondere Hygienestandards sollten daher in Küche und Bad gelten. Außerdem richten sich die anzulegenden Hygienestandards nach den Personen, die sich in einer bestimmten Umgebung aufhalten. Leben im Haushalt etwa Menschen mit einem geschwächten Immunsystem oder Allergiker, sind strengere Hygieneregeln einzuhalten.

Hygiene-Tipps für Zuhause

Um das eigene Zuhause in einem hygienisch-sauberen Zustand zu erhalten, sind meist weder besondere Geräte noch besondere Reinigungsmittel erforderlich. Stattdessen genügt es üblicherweise, für ausreichend Sauberkeit in den eigenen vier Wänden zu sorgen. So lässt sich auch die Zahl gefährlicher Krankheitserreger reduzieren.

Regelmäßiges Putzen

Durch eine gründliche Reinigung von Böden und Oberflächen mit handelsüblichem Reinigungsmittel lässt sich daheim für ausreichend Sauberkeit sorgen.  Schmutzpartikel und Oberflächenkeime können so um rund 90 Prozent reduziert werden.

Spezielle antibakterielle (Hygiene-)Reiniger oder besondere Putztücher sind nicht notwendig. Auch Desinfektionsmittel muss nicht zwingend zum Einsatz kommen. Schließlich entfernt Desinfektionsmittel keinen Schmutz – nur in Ausnahmefällen ist der Einsatz darum sinnvoll.

Wichtig ist hingegen: Für Küche und Bad sollten stets getrennte Putzutensilien verwendet werden. Auch ist darauf zu achten, dass Lappen und Tücher bei mindestens 60 Grad waschbar sind.

Lüften für ein gesundes Wohnumfeld

Regelmäßiges Lüften verbessert nicht nur die Luftqualität, sondern gehört auch zu einem hygienisch-sauberen Zuhause dazu. Schließlich ist die Anzahl von Krankheitserregern in geschlossenen, schlecht belüfteten Räumen höher. Außerdem verbreiten sich kleinste Tröpfchen, über die Krankheiten übertragen werden können, schnell in der Raumluft. Regelmäßiges Lüften ist daher wichtig, um die Konzentration der Krankheitserreger in der Luft gering zu halten.

Überdies reduziert regelmäßiges Stoßlüften auch die Gefahr der Schimmelentstehung in Wohnräumen. Gerade im Badezimmer ist das essenziell.

Textilien ausreichen heiß waschen

Um die Zahl gefährlicher Mikroorganismen gering zu halten, ist richtiges Waschen wichtig.  Insbesondere Reinigungstextilien sollten stets bei 60 Grad gewaschen werden. Gleiches gilt für Bettwäsche und Handtücher.

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