Wildpark schirmt Welpen ab: Mord-Drohungen gegen Findel-Wölfchen

31.07.2019 10:21

Mit 1100 Gramm wurde Anuschka völlig abgemagert gefunden, inzwischen wiegt sie über 7 Kilo und entwickelt sich prächtig

Nindorf – Der lütte Findelwolf und seine Hunde-Mama – die ungewöhnliche Freundschaft im Wildpark Lüneburger Heide bezaubert die Tier-Fans im Norden. Und wann können Besucher den Kleinen endlich im Gehege sehen? Gar nicht, wie BILD jetzt erfuhr.

WÖLFCHEN ABGESCHIRMT, WEIL ES MORDDROHUNGEN GAB

Rückblick: Das Wolfsjunge, das inzwischen auf den Namen "Anuschka" getauft wurde, war mit vier Wochen fast verhungert zwischen Bautzen und Dresden gefunden worden. Die Wildtier-Experten in Lüneburg päppeln es nun hinter den Kulissen auf.

Tanja Askani (57) ist seit 1990 im Wildpark und für die drei Wolfs-Rudel mit ihren zehn Tieren zuständig. Sie rettete "Anuschka", die zunächst im Naturschutz-Tierpark Görlitz untergebracht wurde, das Leben.

Askani: „Kein Wildpark wollte sie aufnehmen.” Das Eingliedern von fremden Wolfswelpen in ein bestehendes Rudel ist extrem riskant. Dazu kommt, dass die Situation der Wölfe momentan extrem aufgeheizt ist. Der Park in Görlitz hat sogar anonyme Morddrohungen erhalten, als die Kleine dort untergebracht wurde!

Doch Einschläfern war für Askani keine Option. Die „Wolfsfrau”, die schon 20 Jungtiere mit der Flasche groß gezogen hat: „Anuschka kam erst mit etwa acht Wochen zu mir. Sie war verängstigt und scheu. Mit Hündin Vega als Ersatz-Rudel hat sie Vertrauen gefasst.“

Tierisch ungewöhnliches Duo: In Hündin Vega hat die kleine Wölfin ihr neues Rudel gefunden

Erst bei Dunkelheit, wenn die Besucher gegangen sind und der Wildpark geschlossen ist, darf das Wolfskind auf Entdeckertour. Dann führt Askani es behutsam zu den Gehege-Zäunen der Artgenossen: „Damit sich die Tiere langsam kennenlernen.”

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