Wirkungslos? Wieder Corona-Ausbrüche nach Impfwellen in Altenheimen

13.01.2021 09:56

Im oberfränkischen Küps wurden Bewohner und Pflegekräfte mit einer ersten Dosis des Corona-Vakzins geimpft. Jetzt sind sie empört: Eine Woche später erkrankten gleich mehrere Bewohner und Mitarbeiter des Heims am Virus. Jetzt bestätigen Experten: Nach Verabreichung der ersten Impfdosis ist von keiner Immunität auszugehen. 

Teuer aber trotzdem umsonst? Eigentlich wähnten sich die Bewohner und Mitarbeiter des Altenpflegeheims „Sonnen-Blick“ in Küps bereits in Sicherheit. Sie hatten bereits die erste Dosis des Corona-Impfstoffs erhalten. Doch eine Woche später wurden neun Bewohner und vier Mitarbeiter dennoch krank. Auch in der dazugehörigen Einrichtung „Haßlach-Blick“ im nahegelegenen Stockheim häufen sich die Erkrankungen.

Sie dachten es wären Nebenwirkungen

Zuerst dachten die Erkrankten, nachdem sie fast alle zuvor geimpft wurden, dass es sich um Nebenwirkungen der Impfung handle. Rund eine Woche nach der Verabreichung litten sie an Symptomen wie Fieber und Husten. Doch später durchgeführte Antigen-Tests gaben Aufschluss darüber, dass es sich tatsächlich um einen Corona-Ausbruch handelt. Es ist jedoch nicht das erste Mal, dass derartige Vorgänge beobachtet wurden, so tauchen immer mehr Meldungen von Infektionen nach Corona-Impfungen auf. 

Fehlende Immunität: Experten verweisen auf zweite Impfung

Es sei gar nicht außergewöhnlich, dass sich Geimpfte nach dem Verabreichen der ersten Dosis infizierten, erklärte Susanne Stöcker vom deutschen Paul-Ehrlich-Institut gegenüber dem Onlinemagazin „infranken.de“. Erstens greife der Schutz erst sieben Tage nach Verabreichung des Vakzins und zweitens sei kein vollständiger Schutz durch die erste Impfdosis gegeben. Deswegen bedürfe es eines zweiten Impfdurchgangs. Doch auch dann seien nur 95% durch die Impfung geschützt. Statistisch gesehen können 5% auch noch nach Verabreichung der zweiten Dosis erkranken.

Zweiter Impftermin durch Infektionen in Gefahr

Doch genau diese zweite Verabreichung könnte in den beiden oberfränkischen Altenheimen vorerst scheitern. Denn durch die Virusausbrüche ist derzeit noch unklar, ob die Impfungen trotz der vielen Erkrankten durchgeführt werden können. Derzeit berate man sich darüber mit dem Gesundheitsamt. Bereits am 22. Jänner sollte eigentlich der zweite Impfdurchgang erfolgen. Doch erst kommenden Donnerstag sollen alle Bewohner der Pflegeheime getestet werden und danach seien noch die Ergebnisse abzuwarten. Der zweite Impftermin steht damit vorerst auf der Kippe.

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