Die FDP-Bundestagsfraktion ist offenbar der Ansicht, dass Asylwerber in Deutschland zum Zwecke der „Integration“ möglichst schnell einen Führerschein bekommen sollten – und das gänzlich ohne Deutschkenntnisse. Dass die theoretische Fahrprüfung in Deutschland derzeitig in lediglich zwölf (!) Fremdsprachen abgelegt werden kann, wird scharf kritisiert.
Die Fahrerlaubnis sei für die Integration in den Arbeitsmarkt von größter Wichtigkeit. Doch Führerscheine aus vielen Herkunftsländern von Asylwerbern werden in Deutschland nicht anerkannt – zurecht, wie an dieser Stelle angemerkt werden sollte, schließlich variieren die Regeln im Straßenverkehr je nach Land teilweise deutlich.
Dass nun zwar Arabisch als Sprache für die Prüfung angeboten wird, nicht aber beispielsweise Dari (Farsi), Persisch oder Kurdisch-Kurmanci, damit auch wirklich jeder Asylwerber sich möglichst schnell in den deutschen Straßenverkehr stürzen kann, das gefällt der FDP überhaupt nicht: „Die erfolgreiche Integration in den deutschen Arbeitsmarkt darf nicht daran scheitern, dass die theoretische Führerscheinprüfung aufgrund von Sprachbarrieren nicht bewältigt werden kann“, sagte der FDP-Obmann im Ausschuss für Arbeit und Soziales, Pascal Kober, gegenüber dem RND.
Eine drängende Frage bleibt jedoch offen: Wie soll ein Asylwerber überhaupt in den deutschen Arbeitsmarkt integriert werden, wenn er über keine Deutschkenntnisse verfügt? Wer die theoretische Führerscheinprüfung selbst durchlaufen hat, weiß, dass die Lösung der Ankreuz-Aufgaben alles andere als ein Hexenwerk ist.
Der Sinn von Integration ist es nicht, dass ein Land sich an seine Migranten anpassen muss. Im Gegenteil. Wer in Deutschland leben und arbeiten will, sollte sich aus eigenem Antrieb an die Gegebenheiten im Land anpassen. Unterstützungsangebote gibt es dabei zweifelsohne genug. Dass das Erlernen der Landessprache seitens Einwanderern in Deutschland keine Selbstverständlichkeit ist, zeigt sich allein in den Schulen in erschreckendem Ausmaß. Ob es nun der richtige Weg ist, das zu tolerieren und immer weiter zu fördern, bleibt allerdings zu bezweifeln…
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