Ein Pfarrer, der sich kritisch zur Flüchtlingspolitik und „Seenotrettung“ äußerte, verlor seinen Job in der Kirchgemeinde.
Wie das Büro der Nürnberger Regionalbischöfe bekanntgab, wird der evangelische Pfarrer, der sich im kirchlichen Korrespondenzblatt kritisch über die Kirche und deren „Seenotrettungspolitik“ geäußert hatte, ab 15. November seine Gemeinde in verlassen. Wochenblick hatte bereits über den Mut-Pfarrer berichtet, der für seinen Artikel „Ein Christ kann ertrinken lassen“ scharf angegriffen wurde. Die evangelischen Dekaninnen und Dekane veröffentlichten einen offenen Brief, in dem sie die „Seenotrettung“ im Mittelmeer als christliche Pflicht verteidigten. Auch Landesbischof Heinrich Bedford-Strom stellte die Anwesenheit von NGOs im Mittelmeer als alternativlos dar und zeigte sich mit den Aussagen des Pfarrers unzufrieden.
Kirche für Massenmigration und Seenotrettung
Wie der Evangelische Pressedienst (epd) berichtete, sei der Kirchenvorstand nach einer Diskussion zu dem Entschluß gekommen, den kritischen Pfarrer mit dessen Einverständnis ab dem 15. November zu einem anderen Dienst, zunächst mit allgemein-kirchlichen Aufgaben, abzuordnen. Damit könne, so die irdischen Vorgesetzten des Gottesmannes, die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Pfarrer weitergehen, „ohne den Frieden in der Gemeinde oder ihre Einheit weiter zu gefährden“. Da die evangelische Kirche bisher immer wieder die Masseneinwanderung nach Europa befürwortet und auch selbst das Bündnis „United4Rescue“, das im Sommer die „Sea-Watch 4“ zur Rettung sogenannter Flüchtlinge ins Mittelmeer entsandte, können kritische Stimmen nur stören – immerhin ist die „Rettungsaktion“ auch eines der Herzensanliegen von Bedford-Strom.
Probleme der Kirche mit Massenmigration
Mit Massenmigration hat die evangelische Kirche aber auch an einer anderen Front zu kämpfen. Denn 2019 setzte sich der Kirchen-Exodus in Deutschland fort – 270.000 Personen traten aus der evangelischen Kirche aus, 22 Prozent mehr als noch im Vorjahr – womit wieder der Höchststand von Austritten aus dem Jahr 2014 erreicht wurde. „Die Gründe für die zuletzt erhöhten Austrittszahlen will die evangelische Kirche in einer eigenen Studie erforschen“, kündigte der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm an. Diese solle vom Sozialwissenschaftlichen Institut der EKD (SI) durchgeführt werden und den Zeitraum der vergangenen zwei Jahre in den Blick nehmen.
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