Hornzipfel werden umgangssprachlich warzenartige Gebilde genannt, die vor allem am Penis auftreten. In der medizinischen Fachsprache sind sie auch unter den Termini Hirsuties papillaris penis, Papillae coronae glandis oder unter dem englischen Begriff Pearly penile papules bekannt. Die Papeln treten häufig am Rand der Eichel auf, manchmal auch bis hin zum Eichelbändchen. Bei Frauen treten Hornzipfel auch an der Vagina auf, jedoch nur sehr selten.
Was sind Hornzipfel?
Was sind die Ursachen von Hornzipfeln?
Was sind die Symptome von Hornzipfeln?
Wie erkennt der Arzt Hornzipfel?
Wie werden Hornzipfel behandelt?
Wie kann ich vorbeugen?
Wie sind die Heilungschancen?
Was sind Hornzipfel?
Hornzipfel werden warzenartige Gebilde oder Papeln genannt, die am Rand der Eichel oder oftmals auch über den gesamten Umfang bis hin zum Eichelbändchen auftreten.
Hornzipfel können weißlich gefärbt, rötlich oder hautfarben sein und sehen aus wie kleine Pickel. Manchmal sind sie als kleine Punkte kaum wahrnehmbar, in manchen Fällen können sie aber auch einige Millimeter groß werden. Es handelt sich um Hautknötchen, die aus Blutgefäßen, kleinen Nerven, Bindegewebe und Hornmaterial bestehen und vor allem in der Pubertät zum ersten Mal auftreten können.
Vor allem zeigen sich die Hornzipfel am Penis im erigierten Zustand. Dann werden sie größer und auffälliger. Aus diesem Grund leiden viele Männer unter den psychischen Auswirkungen. Es handelt sich jedoch um ein harmloses, körperliches Phänomen und ist keine Geschlechtskrankheit, die eine Behandlung erfordert. Fast jeder dritte Mann leidet darunter.
>> Hier sehen Sie ein medizinisches Bild von Hornzipfeln am Penis
Was sind die Ursachen von Hornzipfeln?
Die warzenähnlichen Hautstückchen am Rand der Eichel und am Penisschaft entstehen meist während der Pubertät.
Wissenschaftlich geklärt ist die ursächliche Entstehung der Hornzipfel noch nicht. Jedoch sehen Mediziner einen Zusammenhang zwischen den Hautknötchen und der sexuellen Reifung der Geschlechtsorgane. Manche Experten sehen sie auch als erblich bedingtes Phänomen an.
Ebenso werden sie als anatomisches Merkmal vergangener Generationen definiert, die sich evolutionär zurückentwickelt haben. Man spricht in diesem Kontext auch von Atavismus, der das Wiederauftreten von entwicklungsgeschichtlichen Merkmalen beschreibt. Dazu zählen neben Hornzipfel anatomische Kennzeichen wie ein Schwanzteil als herausgewachsenes Steißbein, zusätzliche Brustwarzenpaare sowie Körperbehaarung am Rücken oder am ganzen Körper.
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Was sind die Symptome von Hornzipfeln?
Hornzipfel treten vor allem in der Zeit der Pubertät auf und zeigen sich als Punkte oder warzenähnliche Gebilde am Penis. Es handelt sich dabei um keine Krankheit im eigentlichen Sinne, sondern um ein körperliches Phänomen, das keine Symptome oder weitere gesundheitliche Folgen aufweist.
Da Hornzipfel oftmals fälschlicherweise als Geschlechtskrankheit interpretiert wird, kann das Auftreten der Hautknötchen zu Unsicherheiten oder Missverständnissen vor allem im Bereich der Sexualität führen.
Viele Männer leiden auch unter dem kosmetischen Problem, dass ihr Penis “nicht der Norm entspricht”. Manchmal werden die Knötchen auch mit einem Pilz verwechselt. Hornzipfel sind jedoch nicht ansteckend oder gefährlich.
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Wie erkennt der Arzt Hornzipfel?
Zur Abklärung und sicheren Diagnose sollte der Patient unbedingt einen Facharzt aufsuchen. Die körperliche Untersuchung beim Hautarzt reicht völlig aus, um andere Krankheitsbilder wie etwa Talgdrüsen auf der Penishaut, sogenannte “Fordyce-Drüsen”, ansteckende Feigwarzen, Dellwarzen am Penisschaft oder Hautveränderungen durch die Geschlechtskrankheit Syphilis auszuschließen.
Der Arzt kann Hornzipfel relativ schnell durch das typische Erscheinungsbild diagnostizieren: ringförmig oder in Reihen angeordnete, erhabene Hautknötchen, die vom Eichelrand bis hin zum Vorhautbändchen des Penisses auftreten können.
Wie werden Hornzipfel behandelt?
Da es sich bei Hornzipfeln nicht um eine klassische Krankheit handelt, muss keine Behandlung erfolgen. Oftmals leiden die Betroffenen aber unter der psychischen Belastung, die mitunter zu Libido- und Erektionsstörungen führen kann. In diesen Fällen raten Experten dazu, die Zipfel professionell entfernen zu lassen. Am besten lässt man die Papeln fachmännisch vom Hautarzt entfernen. Dabei kommen mit CO2-Lasern Radiowellen zum Einsatz, die nach einer örtlichen Betäubung die Hautknötchen am Penis sanft abtragen.
Eine weitere Möglichkeit bietet die sogenannte Elektrokauterisation. Hier wird Wechselstrom mit hoher Frequenz durch den Körper geleitet, um die Hornzipfelchen punktuell zu entfernen und so viel Haut wie möglich zu schonen. Der Arzt versucht die Narbenbildung bei beiden Behandlungsmethoden so minimal wie möglich zu halten.
Da es sich um eine Hautveränderung am Geschlechtsorgan handelt, behandeln viele Betroffene diese noch als Tabuthema. Aus diesem Grund haben sich viele Hausmittel gegen Hornzipfel etabliert, die den Gang zum Arzt ersetzen sollen. Eine Selbstbehandlung. etwa mit Teebaumöl, Rizinusöl oder Warzenentferner, sollte jedoch mit Vorsicht genossen werden. Der Besuch beim Hautarzt, die sichere Diagnose und ein Gespräch über alle Behandlungsmöglichkeiten und die damit verbundenen Risiken ist jedoch unabdingbar.
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Wie kann ich vorbeugen?
Da man die Ursachen von Hornzipfeln nicht wissenschaftlich belegen und die warzenähnlichen Gebilde höchstens als vererblich einstufen kann, gibt es keine wirklich effizienten Vorbeugemaßnahmen für dieses körperliche Phänomen.
Weder mit Hygiene noch mit Schutz beim Geschlechtsverkehr, lässt sich Hornzipfeln vorbeugen. Sie entstehen spontan – ohne äußerliche Einflüsse und lassen sich leider nicht vermeiden.
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Wie sind die Heilungschancen?
Falls sich Männer für eine Behandlung entschieden haben, müssen einige Maßnahmen nach der Therapie eingehalten werden. Eine Wundcreme sollte mehrmals täglich auf die abgelaserten Stellen aufgetragen werden. Auf Geschlechtsverkehr sollte der Patient etwa 14 Tage lang verzichten und danach für ein bis zwei Wochen Kondome benutzten.
Die Entfernung der Hornzipfel ist ein kleiner Eingriff, der normalerweise ohne Komplikationen oder Folgen durchgeführt wird. Nur in sehr seltenen Fällen kann es zu einer Empfindlichkeit an der Eichel kommen, die oft nach ein paar Tagen wieder verklingt. Nur in Ausnahmefällen kann eine Gefühlsstörung bleiben. Bei manchen Patienten kehren die Hornzipfel wieder zurück. Dann muss die Behandlung wiederholt werden.
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