Hamburger und Hamburg-Touristen können demnächst kostenlos ein Kajak ausleihen. Sie müssen allerdings Müll sammeln – und in den sozialen Medien darüber berichten
Hamburg lässt sich gut von der Wasserseite aus erkunden - mit dem Paddelboot oder dem Kajak. Doch Leihboote sind oft rar - und nicht ganz billig. Da kommt eine Ankündigung der Stadt gerade recht: An ausgewählten Bootsverleihstationen sollen Wassersportbegeisterte kostenlos Kajaks ausleihen können, um Binnen- und Außenalster und zahllose Seiten-Kanäle zu befahren können. Einzige Bedingung: Die Freizeitkapitäne müssen Müll sammeln, der ihnen unterwegs auffällt - und darüber in sozialen Netzwerken berichten. Paddel, Schwimmweste und Equipment zum Müllsammeln stellt der Verleiher.
Freiwillige sammeln zehn Tonnen Müll in zwei Jahren
Die Idee dazu stammt aus Dänemark. Hier kümmert sich der Verein Miljøkajakken (Umweltkajak) schon seit zwei Jahren darum, Müll aus dem Wasser fischen zu lassen. Allein im Jahr 2017 haben nach Angaben des Vereins mehr als 800 Paddler die Hauptstadt Kopenhagen von über 3,5 Tonnen Müll befreit. Insgesamt sollen es seit 2017 weit mehr als zehn Tonnen sein. Der Verein will sein Netzwerk nicht nur in Dänemark, sondern weltweit ausbauen. Das notwendige Geld dafür sammelt das Team über Kooperationen mit Unternehmen, Spenden und Mitgliedsbeiträgen ein.
Die wendigen und kentersicheren Zweier-Kajaks, die zum Einsatz kommen, sind nicht nur zum Müllsammeln, sondern auch für Wassersport-Anfänger geeignet. Mit dem kostenlosen Kajak-Verleih wollen die Initiatoren nicht nur Touristen, sondern eine breite Bevölkerungsgruppe ansprechen – und für die Müllproblematik sensibilisieren. Start der Initiative ist am kommenden Freitag.
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