Während noch vor einigen Wochen die Corona-Infektionszahlen in Deutschland gesunken sind, steigen sie nun wieder stetig an. Zurückzuführen ist das den Experten zufolge auf die ansteckendere Delta-Variante. Was bedeutet das für die Situation im Herbst und Winter?
Gesundheitsministerium geht nicht von erneutem harten Lockdown aus
In Großbritannien wurden alle Corona-Maßnahmen trotz einer hohen Inzidenz vor rund zwei Wochen komplett aufgehoben. In Deutschland wird das wohl so schnell nicht passieren. Denn in einem Schreiben an die Bundesländer hat das Bundesgesundheitsministerium nun das geplante Vorgehen für den Herbst und Winter vorgestellt - und das sieht neue Einschränkungen vor.
Allerdings wird auch klargestellt, dass ein harter Lockdown wie im vergangenen Winter nicht vorgesehen ist. "Ein so einschneidender Lockdown wie in der zweiten und dritten Welle wird aller Voraussicht nach nicht mehr notwendig sein“, heißt es von Seiten des Ministeriums.
Maskenpflicht soll auch im Herbst/Winter bleiben
Corona-Maßnahmen gänzlich hinter sich zu lassen wie in Großbritannien, das sehen die Experten noch nicht. Stattdessen sollen weiterhin milde Maßnahmen gelten, "um das Gesundheitswesen vor einer übermäßigen Belastung und die Personengruppen, die noch nicht geimpft werden können, vor einer möglichen folgenreichen Erkrankung zu schützen“, so der Bericht.
Allen voran die Maskenpflicht soll als wichtiges Mittel im Herbst und Winter bestehen bleiben. "Durchgängig und inzidenz-unabhängig" sollen Masken überall dort getragen werden, wo in geschlossenen Räumen viele Menschen zusammentreffen, bei denen der Impfstatus nicht bekannt ist, oder unter denen besonders anfällige Personen sein könnten.
Veranstaltungen nur noch für Geimpfte, Genesene und Getestete
Das Bundesgesundheitsministerium schätzt, dass die Masken noch "bis ins Frühjahr 2022“ notwendig sein werden, besonders in öffentlichen Verkehrsmitteln und im Einzelhandel. Ein weiterer Teil der Strategie zur Bekämpfung der Corona-Pandemie wird das Impfen und Testen sein.
Ab Anfang/Mitte September 2021 soll unabhängig von der Inzidenz "die Teilnahme an bestimmten Veranstaltungen in ganz Deutschland generell nur unter Einhaltung der 3G-Regel (geimpft, genesen oder getestet) möglich sein", heißt es. Restaurant-Besuche, Hotel-Übernachtungen, Innen-Veranstaltungen und körpernahe Dienstleistungen sollen nur noch für Geimpfte, Genesene und Getestete möglich sein.
Ungeimpfte könnten bei hohen Inzidenzen ausgeschlossen werden
Allerdings: In den kommenden Monaten könnten auf Ungeimpfte noch einmal besondere Einschränkungen zukommen. Für sie könnten ab einem bestimmten Grenzwert weitere Kontaktbeschränkungen sowie die Begrenzung der Teilnahme oder sogar der Ausschluss von der Teilnahme von Veranstaltungen und in der Gastronomie drohen.
Dann könnte das Prinzip 2G statt 3G greifen und Ungeimpfte selbst mit Test ausgeschlossen werde. Zudem will das Bundesgesundheitsministerium die Schnelltests ab Mitte Oktober nicht mehr kostenlos anbieten, Ausnahmen gibt es nur für Menschen, die nicht geimpft werden können.
Darüber hinaus gehören zu dem Corona-Plan Auffrischungsimpfungen für besonders vulnerable Gruppen. Das nächste Treffen der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder mit Kanzlerin Angela Merkel ist für den 10. August angesetzt.
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