Putzige Dauergäste aus Nordamerika: Waschbären erobern die Hannover-Region
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von: C. CARSTENSveröffentlicht am
Hannover – So putzig, so possierlich - aber für die Vogelwelt leider sehr bedrohlich: Immer mehr Waschbären treiben ihr Unwesen auf Wiesen, in Wäldern und in der City!
Die Folge: Jäger nehmen die Waschbären ins Visier.
►Die Zahl der schlauen Bärchen steigt immer schneller. Vor zehn Jahren waren die Beutegreifer laut Landesjägerschaft noch in jedem vierten Jagdrevier heimisch – 2016 war es schon fast jedes zweite. Das zeigt sich auch an den Abschüssen: 2016 wurden landesweit 9406 Waschbären (Region: 494) erlegt. Anstieg um 740 Prozent im Vergleich zu 2003 (1271)!
Revierleiter Heinz Pyka hält Ausschau nach Waschbären
Foto: Tobias Wölki
Dieser Masken-Bär stieg einem Haus am Steintor auf den Schornstein
Für Stadtjäger Heinz Pyka eine Schutz-Offensive: „Waschbären bedrohen unsere Bodenbrüter. In der Leinemasch zerstören sie fast alle Gelege von Kibitzen, Lerchen und Rebhühnern. Früher hat man auch viele Nachtigallen singen gehört. Jetzt ist es still geworden...“
►Auch in der Stadt brechen die Rowdy-Bärchen mit der Fell-Maske zu diebischen Feldzügen auf, plündern Nistkästen, Mülltonnen und Haustier-Näpfe. Und decken auch immer öfter Dachziegel ab. Pyka: „Auf Dachböden richten die Tiere große Schäden an. Sie koten und pinkeln alles voll.“ In Döhren, Wülfel, Ricklingen und in der City hat Pyka schon 25 Waschbären gefangen und erlegt.
Diebischer Feldzug: Die Allesfresser plündern ein Vogelhaus im Harz
Foto: 1414
Erlegter Waschbär: In der Leinemasch bedrohen die Tiere viele Vogelarten
Foto: Privat
In diesem Jahr hat Pyka bisher acht Tiere geschossen. Im Herbst beginnt die Jagd auf Waschbär-Bauten. Dann werden die Tiere auch in besiedelten Gebieten aktiver, suchen z.B. in Kleingärten nach Fallobst.
Der Naturschutzbund lehnt die Bejagung von Waschbären ab – für den Rückgang der Bodenbrüter sei vor allem die Landwirtschaft verantwortlich.
Stadtjäger Pyka widerspricht: „In der Leinemasch nehmen die Landwirte große Rücksicht auf Bodenbrüter. Wir müssen Waschbären, aber auch Marderhunde und Ratten dringend zurückdrängen.“
Waschbär „Willy“ richtete sich im März auf einem Fenstersims des Innenministeriums ein
Foto: Tobias Wölki
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